Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Die Checkliste
Hallo kleines Körnchen. Noch ist es legitim, das zu schreiben, auch wenn du immer größer wirst. Das haben wir gestern erst wieder beim Arzt gesehen, als wir dich anschauen konnten.
So ein Besuch bei dem Doktor, der regelmäßig kontrolliert, ob es dir und der Mama gut geht, ist spannend. Vor allem für die Mama. Denn die hat ganz schön Stress. Untersuchung hier, Urinprobe da.
Jetzt fragst du dich bestimmt: Was macht der Papa in der Zeit? Nun, die Frage ist berechtigt. Gestellt habe ich sie mir auch, während die Mama wieder einmal in Beschlag genommen wurde.
Man könnte sich zum Beispiel mal in dem Wartezimmer des Arztes umschauen. Die haben da immer sehr schöne Zeitschriften liegen. Habe ich auch gemacht. „Entspanntes Mutterwerden“habe ich gesehen. Allerhand Gedrucktes für die werdende Mama steht da rum. Na toll.
Jetzt mal ganz ehrlich: Es wird unheimlich gern gesehen, wenn der Papa mit zu den Untersuchungen kommt. Falls die Mama mal Hilfe braucht. Oder einfach nur, um zu dokumentieren, wie sehr er sich auf das gemeinsame Baby – im konkreten Fall also auf dich – freut. Und was findet sich im Wartezimmer? Ausschließlich Lektüre, die die Mama anspricht. So einen Ratgeber für den Papa, den hätte ich mir gewünscht. Da könnte dann drinstehen, wie ich es vermeide, ohnmächtig zu werden, wenn du geboren wirst. Und noch ganz viel Wissenswertes mehr.
Ich habe dann übrigensdochnochwas gefunden, was mich interessierte. Eine Checkliste für die Geburt. Da standen zahlreicheDingedrauf,die wir ins Krankenhaus mitbringen sollen. Einen Punkt habe ich schon abgehakt: die Scheidungsurkunde. Die haben wir glücklicherweise nicht.
Die Vaterfreuden gibt es auch im Internet: