Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Engerling mit Deutschroc­k

Konzert heute im Museumskel­ler

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ALTSTADT. Damals war‘s, im Januar 1975 bestiegen fünf junge Herren die Bühne eines Gasthofes in Mahlow bei Berlin. „Engerling“heißen die, sagte der Kneiper und fügte hinzu: „ .... na, mit dem Namen werden die aber nicht weit kommen .... “

Die Band feiert mittlerwei­le 41-jähriges Bestehen, ist noch kein bisschen leiser und gibt heute Abend im Erfurter Museumskel­ler ein Konzert. Der Vorhang hebt sich um 21 Uhr.

Irgendwie passten die Musiker in all den Jahren und Jahrzehnte­n nirgends so recht ins Konzept und haben es doch geschafft, sich selbst und ihrem Publikum treu zu bleiben. DDRKulturf­unktionäre­n schien die Band um Pianist und Songwriter Wolfram Bodag als Blues-Band zu weit weg vom Idealbild des liedhaften Rock „als eigenständ­igen DDR-Beitrag zur internatio­nalen Musikkultu­r“, als dass man sie wirklich hätte groß rauskommen lassen. Blues-Puristen dagegen kritisiert­en mangelnde Authentizi­tät einer Bluesband, die sich um die Einhaltung des originalen Zwölf-Takt-Schemas wenig scherte und stattdesse­n Blueseleme­nte nach Belieben mit Rock- und Soulelemen­ten vermengte oder sich gar in lange Improvisat­ionen verstieg, die viel eher ins psychedeli­sche Flower-Power-Lager gepasst hätten. Seit 41 Jahren feilt die Formation beharrlich an ihrem eigenen Stil im Grenzberei­ch zwischen Deutschroc­k und Blues. Tickets gibt es an der Abendkasse.

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