Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Auch mal unkonventionelle Wege gehen
Ausfall eines Flohmarktes wegen überbordender Bürokratie bedauert
Dass der Adventsflohmarkt für einen guten Zweck in der Hütergasse nicht mehr stattfinden kann, ärgert Katrin Kusch aus Erfurt.
Der Beitrag über den Ausfall des Flohmarkts fiel mir besonders ins Auge, und er erfüllt mich mit Traurigkeit und Wut! Es ist bezeichnend, wie man Menschen, die sich aufschwingen und sich engagieren, systematisch die Flügel abschlägt. Ohne Ehrenamt geht vieles nicht mehr. Sei es die Arbeit in Vereinen, Engagement in Schulen und Kindergärten oder im Allgemeinen für Mitmenschen. Wir wundern uns alle, dass der Blick über den Tellerrand nicht mehr gelingt, dass extreme, platte Parolen von Gruppierungen und Parteien den Weg in die Herzen von Menschen finden und dass das Vertrauen in Politik und Staat schwindet. Wie können wir unseren Kindern vermitteln, dass es wichtig ist, nicht nur an sich selbst zu denken, sondern einen Blick auf Mitmenschen zu haben, wenn wir es nicht vorleben. Wir alle wollen Wertschätzung und Umsichtigkeit, die eine Grundlage dafür, ist Positives zu bewirken. Ich würde mich freuen, wenn man sich nicht im Bürokratendschungel versteckt, sondern auch mal unkonventionelle Wege geht, etwas möglich macht und Verantwortung dafür übernimmt. Es gibt schon genug Mitbürger, die die Welt nicht besser machen, sondern Verunsicherung und Misstrauen schaffen. Ich ziehe meinen Hut vor allen Menschen, die sich einbringen in Familie und Gesellschaft und ihre Energie einsetzen, um die Welt im Kleinen bunter zu gestalten.