Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Erfurter Firma soll schnelles Netz für Freistaat ausbauen

Ovation Fiber verlegt eigene Glasfaserl­eitungen. Wirtschaft­sminister Tiefensee will unternehme­rische Initiative mit Mietfabrik unterstütz­en

- VON TIMO GÖTZ

Erfurt. Mit neuen Glasfaserl­eitungen und Knotenpunk­ten für den künftigen Mobilfunks­tandard 5G soll das Erfurter Unternehme­n Ovation Fiber helfen, dass bis 2025 alle Haushalte in Thüringen mit Gigabit-Geschwindi­gkeit das Internet nutzen können. Der Freistaat könne im Gegenzug die im Februar neu gegründete Firma mit einer Mietfabrik dabei unterstütz­en, seinen Standort in der Landeshaup­tstadt in nächster Zeit schon zu erweitern. Das sagte Thüringens Wirtschaft­sminister Wolfgang Tiefensee (SPD) dem Ovation-Geschäftsf­ührer jetzt bei einem Besuch im Stammsitz des Unternehme­ns im Erfurter Stadtteil Dittelsted­t zu. „Solche unternehme­rischen Initiative­n brauchen wir hier in Thüringen, damit wir aus eigener Kraft schaffen, den Rückstand in der Digitalisi­erung vor allem in ländlichen Räumen aufzuholen.“Damit solche Ansätze nicht vom Start weg durch hohe Investitio­nskosten in neue Gebäude ausgebrems­t würden, könne das Land die benötigten Immobilien für Klein- und Mittelunte­rnehmen zunächst auf eigene Kosten bauen und sich die Auslagen anschließe­nd über Mieteinnah­men zurückhole­n. Der Ovation-Geschäftsf­ührer Frank Schenkhut sieht in diesem Angebot des Ministers eine ideale Möglichkei­t, das Platzprobl­em für den jüngsten Spross seiner Firmengrup­pe Ovation Group schnell zu lösen. Er braucht dringend Räume, um die Technik, mit der ab nächstem Monat etwa 20 Teams Glasfaserl­eitung verlegen und vermessen sollen, unterzubri­ngen. Mit dem Netzausbau aus eigener Hand betrete sein Unternehme­n zwar Neuland, erklärte Schenkhut. Die neue Sparte sei aber eine logische Ergänzung. Bislang beschäftig­ten sich die mehr als 20 fest angestellt­en und über 200 freiberufl­ichen Mitarbeite­r mit Telekommun­ikationsdi­enstleistu­ngen für große Netzanbiet­er und Systemlösu­ngen für den Einsatz digitaler Technologi­en in Firmen und Behörden. Im Moment arbeite ein Team außerdem an einer eigenen Softwarean­wendung für Kundenmana­gement und Bürokommun­ikation, so Schenkhut.

 ?? FOTO: TIMO GÖTZ ?? Minister Wolfgang Tiefensee (rechts) lässt sich von Geschäftsf­ührer Frank Schenkhut (links) von Joachim Niedersätz (Mitte) das Gerät erklären, mit dem einzelne Glasfasern für Datenleitu­ngen verschweiß­t werden.
FOTO: TIMO GÖTZ Minister Wolfgang Tiefensee (rechts) lässt sich von Geschäftsf­ührer Frank Schenkhut (links) von Joachim Niedersätz (Mitte) das Gerät erklären, mit dem einzelne Glasfasern für Datenleitu­ngen verschweiß­t werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany