Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Die hohe Redner-Kunst beim Speaker-Slam bewiesen
Oliver Zentgraf aus Erfurt verkauft sich bestens und ist im Finale
Erfurt. Beim Poetry-Slam messen sich die Rapper und Poeten, die Redner tun dies beim internationalen Speaker-Slam, der jetzt nach New York, Hamburg und München erstmals in Stuttgart stattfand. Jeder Sprecher hatte dabei fünf Minuten Zeit, sein Publikum mitzureißen und für sich zu begeistern. Eine professionelle Jury wählte unter den 66 Teilnehmern aus 14 Ländern den Gewinner aus. Mit am Start war auch Oliver Zentgraf aus Erfurt. Seine Berufung: Vertriebler. Seine Leidenschaft: die Sprache. Sein Credo: In Zeiten, in denen durch Digitalisierung die persönliche Kommunikation immer mehr verkümmert, als Redner zu überzeugen. Das Thema des Vertriebsleiters der Frachtmanagement Europa GmbH mit Sitz in Thörey: „Jeder Mensch ist ein Verkäufer“.
Vier Tage weilte Zentgraf, der in Erfurt in der Märchensiedlung wohnt, unter Sprecher-Profis und –Neulingen in Stuttgart. „Die zur Verfügung stehenden fünf Minuten wirkten wie eine Ewigkeit“, blickt Zentgraf zurück. Als Finalist erkämpfte er sich eine Teilnahme am Finale, das am 8. November wieder im Stuttgarter Raum ausgetragen wird. Dann werden es sieben Minuten sein, die er packend und informativ füllen will. Organisator ist die „Speakers Excellence“, auf der Suche nach neuen Talenten. Unterstützt wird die Vermittlungsagentur dabei von Hermann Scherer, der vom Fachpublikum zu den drei besten Rednern Deutschlands gezählt wird.
Oliver Zentgraf beschreibt die Zeit in Stuttgart als „absolutes Geschenk“, was die daraus resultierende Erfahrung angeht. Außerdem habe er tolle Menschen kennengelernt. „Meiner Meinung nach hat es jeder Verkäufer verdient, sich solche einer Herausforderung zu stellen, um persönlich extrem zu wachsen.“Bewerbertrainings, aber auch einige Moderationen gehen bereits auf Zentgrafs Konto, darunter der Business-Talk im Arnstädter Rathaus oder Runden der IHK in Suhl. Künftig wolle er neben seinem HauptJob im Vertrieb auch als Redner aktiv sein, kündigt Zentgraf an. „Die Redekunst ist in dieser Zeit unerlässlich“, sagt er, sie werde in der Schule viel zu wenig gefördert. Und: Er wolle etwas zurückgeben, weiterreichen von seiner Kreativität, die doch so viel im Leben ausmache. „Ich wollte schon immer ein kreativer Verkäufer sein“, sagt Zentgraf über sich.
Und eigentlich, so will er vermitteln, seien doch alle Menschen in jeder Situation darauf angewiesen, sich bestmöglich zu verkaufen. Das gelte es zu vermitteln.
An der Herausforderung selbst wachsen können