Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Mit dem Licht gespielt
Vernissage der ersten Foto-AG an der Otto-Lilienthal-Schule
Rieth. Nach der Motivsuche habe sie „einfach ein wenig mit dem Licht gespielt“, um die verschiedenen Möglichkeiten der Kamera auszuprobieren. Eher zurückhaltend spricht die elfjährige Hanna über den erstmaligen Umgang mit der Fototechnik, den sie im zurückliegenden Schuljahr in der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft erkundete. Dabei stachen ihre „Momentaufnahmen“, so der Titel der Vernissage am Dienstag, eindeutig hervor. Acht Schülerinnen der AG an der Gemeinschaftsschule „Otto Lilienthal“scharten sich seit Schuljahresbeginn um Maik Stock, der sich selbst erst seit fünf Jahren hobbymäßig näher mit der Fotografie befasse, wie er am Rande der Vernissage wissen ließ. Ausgesprochen pädagogische Kenntnisse besitze er nicht, aber der Wunsch, gemeinsam mit den Kindern das Auge zu schulen und zu entdecken, was sich rings um die Schule festzuhalten lohne, habe ihn bewogen, seine Zeit dem Nachwuchs zu schenken. Entlang der Treppenaufgänge sowie im Zugang zum Sekretariatsbereich bewunderten die Gäste der Vernissage, darunter Stadträtin Karola Stange (Die Linke), die insgesamt 40 Bilder der Schülerinnen im Alter zwischen elf und zwölf Jahren.
Farbe trifft Struktur – diesen Oberbegriff wählte Ines Aust in ihrer Laudatio für die Fotoschau, wobei das Licht in jedem Kunstwerk die entscheidende Rolle spiele. Die freischaffende Malerin aus Klettbach würdigte vor allem die ausgezeichneten Detailaufnahmen, die den Schülerinnen gelangen. Dazu führte auch eine Exkursion in den Egapark.
Cornelia Münch versicherte, dass die Expertenrunde der noch jungen Gemeinschaftsschule (zum Schuljahresbeginn 2018/19 gegründet) ein Weiterführen der Foto-Arbeitsgemeinschaft befürwortete. Das „andere Lernen“in den 25 AGs der Bildungsstätte gelte es bewusst zu fördern, so die Schulleiterin, ohne die Kernfächer zu vernachlässigen. Ihr Dank galt dem Förderverein und dem Team der Pädagogen und Erzieher, die zum Gelingen dieser ersten Vernissage mit süßen und herzhaften sommerlichen Speisen beitrugen, wobei die organisatorischen Fäden bei Hortkoordinatorin Ramona Hoidn-Stock zusammenliefen.