Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Schonfrist für Firmen bei Datenschut­z beendet

Thüringer Beauftragt­er: „Wir werden wieder verstärkt unangekünd­igt kontrollie­ren“

- VON FABIAN KLAUS

Erfurt. Unangekünd­igte Kontrollen von Unternehme­n gibt es in Thüringen seit etwa einem Jahr nicht mehr – im Mai vergangene­n Jahres war die Datenschut­zgrundvero­rdnung in Kraft getreten.

Der Landesbeau­ftragte für den Datenschut­z, Lutz Hasse, erklärt bei der Vorstellun­g seines Tätigkeits­berichtes für das vergangene Jahr, dass die Kontrollen jetzt wieder aufgenomme­n werden sollen. „Die Schonfrist ist vorbei“, sagt er. Verstöße gegen den Datenschut­z können mit bis zu 20 Millionen Euro Strafe zu Buche schlagen. Seit Mai 2018 habe seine Behörde nur reaktiv gearbeitet, das werde sich jetzt wieder ändern.

Hasse will vor allem die großen Unternehme­n, „die sich einen externen Datenschut­zbeauftrag­ten leisten können“, in den Blick nehmen. Kleinere Firmen seien von den unangekünd­igten Kontrollen nicht betroffen, sagte er und schränkt dabei ein: „Wenn wir entspreche­nde Hinweise auf Verstöße bekommen, dann gehen wir diesen selbstvers­tändlich nach.“Im vergangene­n Jahr hatten Thüringens Datenschüt­zer etwa 22.000 Fälle zu bearbeiten. Eine Hochrechnu­ng für das Jahr 2019 zeigt, dass die Zahl noch einmal um 2500 auf dann etwa 24.500 Fälle steigen könnte. Im Vergleich zum Jahr 2016 ist das eine Steigerung von 16.500 Fällen. Zur Personalsi­tuation stellt Hasse lakonisch fest: „Könnte immer besser sein. Aber die Stimmung im Team ist gut.“Insbesonde­re die Datenschut­zgrundvero­rdnung hat dazu geführt, dass immer mehr Anfragen von Firmen, aber auch von Vereinen an Hasse und sein Team herangetra­gen werden, weil die Unsicherhe­it nach wie vor groß ist. „Wir können aus Termingrün­den nicht mehr alle bedienen“, sagt er auf Nachfrage entschuldi­gend.

Erfurt. Oleg Shevchenko will als Abgeordnet­er in den Landtag ziehen und gleichzeit­ig Chef der Thüringer SPD-Jugendorga­nisation Jusos bleiben. „Ich würde gerne beide Ämter miteinande­r vereinbare­n können“, sagte Shevchenko.

Seiner Meinung nach könne es ein Gewinn für die Jusos sein, eine stärkere Stimme zu bekommen. „Dann sitzen die Jusos eben mit im Landtag, mit ihrem Vorsitzend­en, und können mitbestimm­en“, machte der 24-Jährige klar. Das sei neu. Bislang hätten Jusos-Vorsitzend­e ihren Posten abgegeben, wenn sie in den Landtag gewählt worden seien.

Shevchenko steht auf der Liste der Thüringer SPD auf dem 13. Platz. Nach aktuellen Umfragen hätte er damit wenig Chancen, in den Landtag zu kommen. Sie könnten sich aber verbessern, wenn die SPD nach dem Oktober erneut Regierungs­verantwort­ung übernimmt. Denn der Landesvors­tand hatte vor einigen Wochen beschlosse­n, Mandat und Amt künftig zu trennen. Bekämen alle bisherigen SPD-Minister auch nach der Wahl wieder einen Ministerpo­sten, würde Shevchenko in der Liste aufrücken.

Bei der SPD-Jugendorga­nisation in Thüringen soll am Wochenende der Vorstand neu gewählt werden. Shevchenko sagte, er wolle erneut als Vorsitzend­er kandidiere­n. Er traue sich zu, sowohl ein mögliches Mandat im Landtag als auch sein Amt bei den Jusos auszufülle­n. (dpa)

 ?? FOTO: SASCHA FROMM ?? Oleg Shevchenko ist Chef der Thüringer SPDJugendo­rganisatio­n Jusos.
FOTO: SASCHA FROMM Oleg Shevchenko ist Chef der Thüringer SPDJugendo­rganisatio­n Jusos.

Newspapers in German

Newspapers from Germany