Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
60.000 Euro Entschädigung für Wolfsrisse vorgesehen
Umweltministerium unterstützt Landwirte
Erfurt. Das Thüringer Umweltministerium rechnet dieses Jahr bisher mit etwa 60.000 Euro für Prävention und Entschädigung an Landwirte, deren Tiere von Wolfsrissen betroffen sein könnten. Das bestätigte gestern ein Ministeriumssprecher dieser Zeitung. Diese Summe könne bei Bedarf aufgestockt werden.
Die Wölfin, die sich seit Mai 2014 auf dem Truppenübungsplatz bei Ohrdruf (Kreis Gotha) niedergelassen hat, soll allein seit diesem März zwischen Crawinkel und Liebenstein (IlmKreis) fünf Fohlen auf gesicherten Koppeln gerissen haben. In Thüringen stehen Landwirten, deren Nutztiere von Wölfen gerissen wurden, 100 Prozent Entschädigung zu, erklärt der Ministeriumssprecher. Das umfasse den Wert des Tieres, aber auch Kosten für die Beseitigung des Kadavers und Tierarztkosten. Zudem gibt es Geld für Schutzmaßnahmen der Tierkoppeln. Wie die Tiere auf der Weide zu schützen sind, legen Richtlinien genau fest.
Inzwischen ist bekannt, dass die Wölfin von Ohrdruf wieder Junge haben soll. Deshalb verstärkte das Umweltministerium die Suche nach ihrem Versteck. Vor zwei Jahren fielen ihr mehr als 80 Nutztiere, zumeist Schafe, nach der Geburt von Jungtieren zum Opfer. Sie hatte sich mit einem Hund gepaart. 2018 wurden weitere 50 Nutztiere gerissen. Der Nabu kritisiert diese Suche scharf und befürchtet eine Jagd auf die Wölfin. (kmu)