Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Umweltheld­en in Aktion

Grundschul­e auf dem Wiesenhüge­l beschäftig­t sich in Projektwoc­he mit dem Thema Müll

- VON LYDIA WERNER

Wiesenhüge­l. Den Zaun zwischen Schulhof und Straße schmücken ungewöhnli­che Behältniss­e mit Balkonblüm­chen. Farbenfroh­e Studentenb­lumen, Petunien oder Begonien haben die Kinder der Grundschul­e am Wiesenhüge­l in nicht mehr getragene Hosen, Leggins oder Pullover gepflanzt, denen sie einfach die Beine oder Ärmel verknotete­n. Auch ausgedient­e Schuhe und aufgeschni­ttene Milch-Tetra-Paks haben so eine neue Verwendung gefunden. Vor allem aber beschäftig­en sich die Kinder in dieser Woche sehr komplex mit dem Thema Müll. Das Motto unserer Projektwoc­he heißt „Umweltheld­en vom Wiesenhüge­l. Wir sagen dem Plastikmül­l den Kampf an“, verrät Projektlei­terin Saskia Niemz. Und eigentlich dreht sich nicht nur diese Woche alles rund um das Thema Müll, Vermeiden von Abfällen und das richtige Sortieren. Die Schule darf den Titel Umweltschu­le tragen und greift schon seit Jahren immer wieder zu unterschie­dliche Aspekten Themen wie Wasser oder Energie aus diesem Bereich auf.

„Müll einzusamme­ln, der auf dem Wiesenhüge­l herumliegt, das steht am Freitag auf dem Plan“, sagt Saskia Fiedler. In verschiede­ne Gebiete schwärmen die Mädchen und Jungen dabei mit ihren Lehrern und Betreuern aus. Auch Ortsteilbü­rgermeiste­r Matthias Plhak hat sich angesagt. Der Wiesenhüge­l soll rechtzeiti­g vor dem „Tag der Vielfalt“am morgigen Samstag im Erfurter Südosten von dem befreit werden, was rücksichts­lose Zeitgenoss­en liegen ließen. Zum Abschluss der Projektwoc­he bekommen die Kinder heute eine Urkunde, die sie zum Umweltheld­en erklärt.

Die umfangreic­hen Vorarbeite­n haben sich gelohnt: Bis zu sieben Module hat jede der zehn Stammgrupp­en der Schule absolviert. Die Kinder haben zum Beispiel unter die Lupe genommen, was sie selbst an Müll oder Recyclingm­aterial produziere­n. Ihr Wissen haben sie auch beim Einkauf mit den Eltern eingesetzt. Das „Prinzip Komposthau­fen“erkunden sie auch. Der Kompost ist aber nicht nur in der Projektwoc­he interessan­t. Spannend fanden die Kinder auch ein Langzeit-Experiment von Saskia Niemz, das im Vorfeld lief, wie Kollegin Saskia Fiedler beschreibt: „Im Vergleich beobachtet­en die Kinder, wie ein Apfel, ein Stück Plastik und ein Papiertasc­hentuch verrotten.“ Die größeren Schüler statteten den Stadtwerke­n einen Besuch ab und lernten, was mit dem Erfurter Müll passiert. Die kleineren Schüler studierten ein Mitmachthe­aterstück ein. „Sie haben sich im Schattensp­iel geübt, waren auch selbst für das Licht oder Ton verantwort­lich“, erklärt Referendar­in Heike Schaarschm­idt.

Und sie ist sich mit den Kollegen einig: Die Schüler waren mit viel Spaß und Elan dabei und schärften ihr Bewusstsei­n für das Vermeiden von und den Umgang mit Müll.

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FOTO: LYDIA WERNER Studentenb­lumen machen sich gut in ausgedient­en Gummistief­eln oder anderen Schuhen. Das finden auch Franz und Tina.

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