Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Umwelthelden in Aktion
Grundschule auf dem Wiesenhügel beschäftigt sich in Projektwoche mit dem Thema Müll
Wiesenhügel. Den Zaun zwischen Schulhof und Straße schmücken ungewöhnliche Behältnisse mit Balkonblümchen. Farbenfrohe Studentenblumen, Petunien oder Begonien haben die Kinder der Grundschule am Wiesenhügel in nicht mehr getragene Hosen, Leggins oder Pullover gepflanzt, denen sie einfach die Beine oder Ärmel verknoteten. Auch ausgediente Schuhe und aufgeschnittene Milch-Tetra-Paks haben so eine neue Verwendung gefunden. Vor allem aber beschäftigen sich die Kinder in dieser Woche sehr komplex mit dem Thema Müll. Das Motto unserer Projektwoche heißt „Umwelthelden vom Wiesenhügel. Wir sagen dem Plastikmüll den Kampf an“, verrät Projektleiterin Saskia Niemz. Und eigentlich dreht sich nicht nur diese Woche alles rund um das Thema Müll, Vermeiden von Abfällen und das richtige Sortieren. Die Schule darf den Titel Umweltschule tragen und greift schon seit Jahren immer wieder zu unterschiedliche Aspekten Themen wie Wasser oder Energie aus diesem Bereich auf.
„Müll einzusammeln, der auf dem Wiesenhügel herumliegt, das steht am Freitag auf dem Plan“, sagt Saskia Fiedler. In verschiedene Gebiete schwärmen die Mädchen und Jungen dabei mit ihren Lehrern und Betreuern aus. Auch Ortsteilbürgermeister Matthias Plhak hat sich angesagt. Der Wiesenhügel soll rechtzeitig vor dem „Tag der Vielfalt“am morgigen Samstag im Erfurter Südosten von dem befreit werden, was rücksichtslose Zeitgenossen liegen ließen. Zum Abschluss der Projektwoche bekommen die Kinder heute eine Urkunde, die sie zum Umwelthelden erklärt.
Die umfangreichen Vorarbeiten haben sich gelohnt: Bis zu sieben Module hat jede der zehn Stammgruppen der Schule absolviert. Die Kinder haben zum Beispiel unter die Lupe genommen, was sie selbst an Müll oder Recyclingmaterial produzieren. Ihr Wissen haben sie auch beim Einkauf mit den Eltern eingesetzt. Das „Prinzip Komposthaufen“erkunden sie auch. Der Kompost ist aber nicht nur in der Projektwoche interessant. Spannend fanden die Kinder auch ein Langzeit-Experiment von Saskia Niemz, das im Vorfeld lief, wie Kollegin Saskia Fiedler beschreibt: „Im Vergleich beobachteten die Kinder, wie ein Apfel, ein Stück Plastik und ein Papiertaschentuch verrotten.“ Die größeren Schüler statteten den Stadtwerken einen Besuch ab und lernten, was mit dem Erfurter Müll passiert. Die kleineren Schüler studierten ein Mitmachtheaterstück ein. „Sie haben sich im Schattenspiel geübt, waren auch selbst für das Licht oder Ton verantwortlich“, erklärt Referendarin Heike Schaarschmidt.
Und sie ist sich mit den Kollegen einig: Die Schüler waren mit viel Spaß und Elan dabei und schärften ihr Bewusstsein für das Vermeiden von und den Umgang mit Müll.