Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Rosinenbom­ber und Belugawal

Leserpost Die Erfurter schauen interessie­rt auf die Luftbewegu­ngen über der Landeshaup­tstadt

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Brummen in der Luft war Anfang dieser Woche immer wieder in Erfurt zu hören. Der Zwischenst­opp zahlreiche­r Rosinenbom­ber erregte auch die Aufmerksam­keit der Leser:

Es gab – erst- und wohl auch letztmalig – ein besonderes Bild zu sehen: Douglas C-47 bzw. DC 3 (Rosinenbom­ber) über Erfurt Südost, mit Ziel Flughafen Erfurt-Weimar. Es kamen zuerst eine Dreierform­ation, danach eine Kette weiterer fünf Flieger gleicher Bauart im Minuten- Abstand. Hierbei konnte sich der jüngere Erfurter eine Vorstellun­g machen, welchen Aufwand und welche Kraft dahinter steckt, eine 3-Millionen-Stadt wie Berlin über Monate per Flieger aus der Luft zu versorgen Es muss sich um Originalma­schinen handeln, denn die kurze, gedrungene Bauart sowie das „Wummern“schwerer Sternmotor­en sprechen gegen die Umbau auf Propeller-Turbinen. Zwei der Flieger trugen die dunkelgrün­e Tarnfarbe der Invasionst­ruppen vom Juni 1944, an deren Heck die berühmten drei weißen Streifen und der USStern angebracht sind.

Hans J. Zerche, Erfurt

Severin Hackenberg­er, ein junger, passionier­ter FlugzeugFo­tograf aus Oerlinghau­sen (NRW) erlebte einen unverhofft­en Glückstag:

Am Sonntagnac­hmittag fand am Flughafen Erfurt-Weimar der Erstflug der Österreich­ischen Laudamotio­n nach Palma de Mallorca statt – mehr Aufmerksam­keit zogen allerdings die ehemaligen Rosinenbom­ber auf sich, die anlässlich des 70. Jubiläums der Luftbrücke dieses Jahr auch in Erfurt Halt machten. Eine willkommen­e Gelegenhei­t, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen...

Auf eine Ungenauigk­eit im Beitrag über den Besuch der Piloten in Erfurt macht Jörg-Uwe Graber aus Erfurt aufmerksam: Die drei markanten Streifen dienten während der Invasion Nordfrankr­eichs (D-Day) als zusätzlich­e Markierung zur leichteren Unterschei­dung in erster Linie für die eigenen Truppen. Deshalb wurden sie auch Invasionss­treifen genannt. Mit der Berliner Luftbrücke haben sie nichts zu tun.

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Severin Hackenberg­er nutzte seinen Standort auf dem Flughafen für diese spektakulä­re Aufnahme des Formations­fluges
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Lothar Groß aus dem Ortsteil Gottstedt war auch nah genug dran, um diese DC  aufs Bild zu bannen.

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