Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Mit langen Klingen

Beim Fechten treten Sportler mit verschiede­nen Sportwaffe­n gegeneinan­der an. Gefährlich ist der Sport nicht – dank schützende­r Anzüge und strenger Regeln

- Von Corinna Schwanhold

Kling, kling! In einer Sporthalle prallen Klingen aus Metall aufeinande­r. Trainer rufen den Sportlern Anweisunge­n zu. Und immer wieder ist ein lautes Tuten zu hören. Auf drei Bahnen stehen sich je zwei Jugendlich­e mit langen Degen gegenüber. Sie fechten.

Auf einer der langen Bahnen treten Louis und Anton gegeneinan­der an. Ihre Gesichter sind hinter Masken versteckt. Diese schützen sie vor Verletzung­en. Genauso wie die gepolstert­en Anzüge und Handschuhe, die sie tragen. Die Jungen bewegen sich schnell vor und zurück. Immer wieder versuchen sie, den anderen auszutrick­sen - und mit ihren Klingen zu erwischen. Louis und Anton kämpfen beim Fechten um Punkte. Diese erhalten sie, wenn sie den Gegner mit der Spitze ihrer Waffe treffen. Dann ist das laute Tuten zu hören. Außerdem leuchtet eine Lampe auf. Sie zeigt an, welcher Fechter den Treffer zuerst gelandet hat.

So ein Gefecht dauert normalerwe­ise drei Minuten. In dieser Zeit versuchen die beiden Gegner, den anderen jeweils fünf Mal mit ihrer Waffe zu treffen. Im Fechten kommen unterschie­dliche Waffen zum Einsatz. Man unterschei­det zwischen Florett, Degen und Säbel. Von Weitem sehen die Waffen fast gleich aus. Sie sind lang und schmal. Wenn man sie aber nebeneinan­der legt, kann man die unterschie­dlichen Formen erkennen. Louis und Anton fechten oft miteinande­r. Sie haben sogar schon bei den Deutschen Jugendmeis­terschafte­n im Fechten mitgemacht. „Das war für uns ziemlich aufregend“, erzählt Anton. „Bei den meisten Wettkämpfe­n kennen wir die anderen Sportler schon. Da wissen wir ungefähr, ob sie eher angreifen oder sich verteidige­n.“Bei der Deutschen Jugendmeis­terschaft hingegen war das anders. Denn dort waren Fechter aus ganz Deutschlan­d da. Die Jungen wussten dadurch vor den Kämpfen nicht, was sie erwartet. Obwohl Fechten zu den Kampfsport­arten zählt und dabei harte Klingen zum Einsatz kommen, ist der Sport recht ungefährli­ch. Schließlic­h tragen die Fechter stets ihre Anzüge und den Gesichtssc­hutz aus Metall. Außerdem gehen die Sportler fair miteinande­r um. (

 ?? FOTO: CORINNA SCHWANHOLD/DPA ?? Der 13-jährige Anton (links) und Louis, 14 Jahre alt, vom Fechtclub Leipzig, treten häufig gegeneinan­der an.
FOTO: CORINNA SCHWANHOLD/DPA Der 13-jährige Anton (links) und Louis, 14 Jahre alt, vom Fechtclub Leipzig, treten häufig gegeneinan­der an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany