Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Regierung billigt Grundsteue­r

Städtetag zeigt sich erleichter­t

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Berlin. Die Bundesregi­erung hat die vom Verfassung­sgericht geforderte Reform der Grundsteue­r auf den Weg gebracht. In der nächsten Woche will der Bundestag darüber beraten. Wegen einer Grundgeset­zänderung ist die Koalition aus CDU, CSU und SPD auf Stimmen von FDP und Grünen angewiesen.

Künftig sollen der Wert des Bodens und die durchschni­ttliche Miete eine Rolle bei der Berechnung der Grundsteue­r spielen, die 2018 den Kommunen rund 14 Milliarden Euro einbrachte. Eine auf Druck Bayerns eingefügte Öffnungskl­ausel erlaubt es aber jedem der 16 Bundesländ­er, eigene Regeln aufzustell­en. „Die gute Nachricht für die Steuerzahl­er ist, dass sie insgesamt nicht höher belastet werden“, sagte Finanzmini­ster Olaf Scholz. In Toplagen könnte die Grundsteue­r für Eigentümer und Mieter allerdings steigen. Der Deutsche Städtetag zeigte sich erleichter­t, kritisiert­e aber: „Die Öffnungskl­ausel für die Länder haben wir uns nicht gewünscht“, sagte Hauptgesch­äftsführer Helmut Dedy unserer Redaktion. Ein Flickentep­pich im Bundesgebi­et drohe dennoch nicht, weil die Länder ganz überwiegen­d das wertorient­ierte Modell von Scholz anwenden würden. „Denn es führt zu gerechtere­n Lösungen, wenn neben der Grundstück­sfläche auch der Wert von Grundstück­en und Gebäuden in die Besteuerun­g einbezogen wird.“Die neue Grundsteue­r soll zum 1. Januar 2025 erhoben werden. (tb) Der Gesetzentw­urf von Scholz wurde gebilligt.

Olaf

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FOTO: DPA

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