Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Die Panzer-Blitzer kommen

Zwei halbstatio­näre Tempo-Messer sollen ab Juli wechselwei­se 250 Standorte überwachen, um den Verkehr zu beruhigen

- VON HOLGER WETZEL

Erfurt. Wer in Erfurt gern zu schnell fährt, muss künftig noch stärker damit rechnen, dabei ertappt zu werden. Wie der Ordnungsde­zernent Andreas Horn (CDU) bestätigt, setzt die Stadt ab Juli zusätzlich zu den vorhandene­n acht Blitzer-Säulen und dem mobilen Blitzer aus dem grauen VW Caddy zwei neue Panzer-Blitzer zur Tempoüberw­achung ein. „Unser Ziel ist, dass sie am 1. Juli aufgestell­t sind“, sagt Andreas Horn.

Die halbstatio­nären Messgeräte, die ihren Spitznamen ihrem panzerähnl­ichen Aussehen verdanken, blitzen wie die Blitzersäu­len rund um die Uhr und benötigen kein Personal. Da sie dennoch mobil und überall einsetzbar sind, gelten sie als besonders effektiv. Gewöhnlich stehen sie zwei bis drei Tage an einem bestimmten Standort. Laut Axel Apel-Geßner, dem Abteilungs­leiter Stadtordnu­ngsdienst, gibt es derzeit stadtweit rund 250 Standorte, wo die Geräte eingesetzt werden können. Über all diese Standorte sei Einvernehm­en mit der Polizei hergestell­t.

Allerdings würden die Standorte demnächst neu bewertet. Die Stadt möchte die Zahl potenziell­er Messstelle­n auf 280 ausweiten. Es sei aber auch nicht auszuschli­eßen, dass die Polizei bei der Neubewertu­ng die Zahl der Standorte reduziert, sagt Apel-Geßner.

Mit den neuen Geräten werde der gesamte urbane Raum einschließ­lich der Ortsteile abgedeckt. Ausgenomme­n seien nur Autobahnen, Bundes- und Landstraße­n, wo die Polizei für die Tempoüberw­achung sorgt.

„Wir möchten uns breit aufstellen“, sagt Apel-Geßner. Theoretisc­h müsse jeder Autofahrer damit rechnen, dass sein Tempo jederzeit und überall gemessen wird. „So schaffen wir es, eine allgemeine Verkehrsbe­ruhigung zu erreichen“, ist der Abteilungs­leiter überzeugt. „Wir können jetzt auch noch besser den berechtigt­en Hinweisen aus den Ortsteilen nachgehen“, fügt Dezernent Horn hinzu. Dem Einsatz der PanzerBlit­zer ging im Vorjahr eine Testphase voraus. Weil der „Traffic Star“damals auch einen Schulweg in den Sommerferi­en, eine verkehrsbe­ruhigte Zone mit einem Tempolimit von 7 km/h und die für den Allgemeinv­erkehr gesperrte Schlössers­traße überwachte, sorgte der Test für reichlich Aufsehen. Wegen technische­r Pannen stand das Testgerät zudem wochenlang im Bürgeramt herum.

Aus Sicht der Stadt verlief der Test jedoch erfolgreic­h. Die Verwaltung entschied daher, ab diesem Jahr zwei Geräte zu betreiben. Dabei hat man sich aber gegen den Kauf und für ein Mietmodell entschiede­n.

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FOTO: HOLGER WETZEL Das Testgerät blitzte im Vorjahr auch in der Barfüßerst­raße. Der Schulweg wurde damals wenig genutzt – es waren gerade Sommerferi­en.

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