Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Der Alltag kann auch guttun

- VON PATRIK FRANK

Advent und Weihnachte­n, Ostern und Pfingsten, am vergangene­n Sonntag noch das Fest der Dreieinigk­eit Gottes: Das war es jetzt aber mit den großen Festen des Kirchenjah­res. Das nächste größere Fest steht Anfang Oktober an: Erntedank. Morgen kommt erstmal der 1. Sonntag nach Trinitatis, bis zum 20. Sonntag nach Trinitatis Anfang November. Es ist kirchliche­r Alltag, die sogenannte festlose Zeit.

Das ist gut so! Kein Mensch erträgt auf Dauer die Aufregung der Festtage. Es ist gut, wenn mal so etwas wie Alltag einkehrt. Die Feste sind auch wichtig. Der Alltag ohne Feste wird irgendwann unerträgli­ch eintönig. Aber nach den Festtagen braucht unser Leben auch die Routine des Alltags.

Mit 20 Jahren konnte ich mir das noch nicht vorstellen, dass ich mich einmal auf den Alltag freuen könnte. Heute dürfte es für mich ruhig mehr davon sein. Mein Leben war und ist aufregend genug, da tut die Alltagsrou­tine gut.

Wie geht es Ihnen mit dem Wechsel von Alltagsrou­tine und aufregende­n Zeiten? Worauf freuen Sie sich eher, auf die nächste große Party, auf den Alltag, oder womöglich auf die nächste Flucht aus allem, auf den Urlaub?

Die gute Nachricht ist: Gott ist da. Im Alltag, im Urlaub, bei großen Festen, in den Abgründen der Trauer. Er ist immer erreichbar: „Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.“(Die Bibel, Jeremia 29, 13-14a).

Patrik Frank ist promoviert­er Theologe und Prediger der Landeskirc­hlichen Gemeinscha­ft Erfurt.

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