Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Weniger ist mehr

- THOMAS RUDOLPH ÜBER DIE FUNIÑOREFO­RM IM FUßBALL

Erlebt Deutschlan­d eine Revolution im Kinderfußb­all? Wenn es nach dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) geht, dann ja. Schon zur neuen Saison könnte das Präsidium „Funiño“den Landesverb­änden als neue Spielform empfehlen. Der aus dem englischen Wort für Spaß und dem spanischen für Kind zusammenge­setzte Begriff verändert das Spiel im Nachwuchs in den Grundfeste­n.

Künftig soll im Alter von fünf bis neun nicht mehr auf zwei, sondern auf vier Mini-Tore gespielt werden. Dem Ganzen nicht genug, schwindet auch die Mannschaft­sstärke von sieben auf drei. Ein Torhüter ist gar nicht mehr vorgesehen. Was sich zunächst wie der Untergang des Fußball-Abendlande­s anfühlt, scheint bei näherer Betrachtun­g Sinn zu machen. Jedes Kind bekommt die Chance auf deutlich mehr Ballkontak­te und Torerfolge, das Spiel wird schneller. Selbst Mannschaft­en, die nicht so viele Kicker zur Verfügung haben, können am Wettkampfb­etrieb teilnehmen.

Vorbei wären die Zeiten, in denen bei Spielen auf dem Kleinfeld bei einem Angriff vielleicht zwei Spieler pro Team involviert sind, der Rest aber ohne Bewegung rumsteht. Das fördert die Entwicklun­g der Kinder, ohne ihnen den Spaß zu nehmen. Nur eine Lösung für das Torwartpro­blem müsste noch gefunden werden.

Der Fußball unterlag in seiner Zeitimmerw­iederVerän­derungen. Wenn es der technische­n und läuferisch­en Ausbildung dient–warumalson­ichtauchim Nachwuchs neue Wege wagen? Um die Amateurver­eine mit ins Boot zu holen, könnte der DFB zum Beispiel die Anschaffun­g der Mini-Tore subvention­ieren. Geld ist genug vorhanden. Schließlic­h profitiert der Dachverban­d mit – durch individuel­l gut ausgebilde­te Spieler.

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