Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Nie wieder aufgeplatzte Würste
Bratwürste stehen ganz schön unter Druck. Während des Erhitzens verdampft das Wasser im Inneren und sie können aufplatzen. Vorgebrühte Würstchen deshalb einschneiden. Achtung: Bei rohen Bratwürsten führt der gleiche Trick dazu, dass sie auf dem Rost austrocknen. Grundsätzlich verträgt die Bratwurst keine hohen Temperaturen über 160 Grad. Für die perfekte Bräune die Wurst erst für ein paar Minuten in die Mitte des Rostes legen und bei hoher Hitze von allen Seiten gleichmäßig garen. Wenn sie angebraten
ist, an den Rand legen und bei niedriger Hitze für rund sechs Minuten fertig garen lassen. Wichtig ist die niedrige Temperatur, sonst verkohlen die Würste. Rohe Würstchen brauchen etwas länger – etwa zehn Minuten. Wer keinen Deckel hat, sollte die Wurst regelmäßig wenden. Wichtig: Zum Drehen immer eine Grillzange nehmen.
Mit einer Gabel sticht man die Würste kaputt und das Fett, das für den Geschmack sorgt, tropft in die Glut Apropos Fett: Beim Braten stören Fettspritzer eher selten, am heimischen Herd dafür schon. Wer die Bratwurst in
Zu viel Hitze verträgt die Bratwurst schlecht.
der Pfanne zubereitet, sollte sie einschneiden und zuerst in eine trockene Pfanne ohne Fett legen. Anschließend drei Millimeter Wasser angießen und bei mittlerer Hitze erwärmen. Ist das Wasser verdunstet, braten die Würste im eigenen Fett weiter. Noch immer hält sich der Mythos, dass durch eine mit Bier abgelöschte Glut auch die Wurst an Aroma gewinnt, aber im Gegenteil: Die Bierdusche spült nicht nur Gewürze und Marinaden ab, sondern wirbelt auch Kohlestaub auf, der sich dann auf das Grillgut niederlegt. Der Geschmack wird dadurch nicht besser.