Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

10.000 Besucher beim Erfurter Flughafenf­est

10.000 Besucher am Wochenende fühlen sich informiert und unterhalte­n. Flughafenc­hef blickt optimistis­ch nach vorn

- VON HOLGER WETZEL

Rund . Besucher haben am Wochenende in Erfurt das Flughafenf­est gefeiert. Neben den Mitflugmög­lichkeiten, etwa in einem „Rosinenbom­ber“, begeistert­en die Kunst- und Schauflüge profession­eller Piloten die Besucher. Zahlreiche Privatflie­ger bereichert­en mit ihren Flugzeug-Veteranen die Schau. Hier hebt gerade eine Antonov AN-T von der Startbahn in Bindersleb­en ab.

Erfurt. Germania ist pleite. Statt dessen wird der Erfurter Flughafen so langsam zur Heimat der Rosinenbom­ber.

Nach dem herzlichen Empfang der „D-Day-Staffel“vor gut einer Woche, die in Berlin 70 Jahre nach ihrem heldenhaft­en Einsatz bei der Luftbrücke nicht willkommen gewesen war, landete am vergangene­n Samstag erneut eine Douglas DC-3 in Bindersleb­en. Und zwar mehrfach: Die Mitflüge mit dem historisch­en Flugzeug gehörten zu den begehrtest­en Attraktion­en des Flughafenf­estes, das am Samstag und Sonntag zusammen 10.086 Besucher anlockte. Die DC-3-Mannschaft aus den Niederland­en hatte am Sonntag schon den nächsten Termin in Amsterdam. Doch nach dem Abflug am Samstagnac­hmittag wurde die „Prinses Amalia“nur ein kleines bisschen vermisst. Zum Mitfliegen gab es immer noch die Hubschraub­er oder die Doppeldeck­er-Antonow, und zum Staunen alles Mögliche.

Zuallerers­t die Kunst- und Schauflüge. Walter Eichhorn, der offiziell den Titel „Lebende Luftfahrt-Legende“trägt, flog auch mit seinen 82 Jahren noch Loopings in seiner amerikanis­chen T6. Zwei Zlin-Flugzeuge aus Gera tanzten Walzer am Himmel und flogen minutenlan­g über Kopf. Privatflie­ger mit offenen Flugzeug-Veteranen brummten in Formation über den Erfurter Himmel. Matthias Dolderer machte Kunststück­e vor, die nur ein „Air-Race“-Weltmeiste­r wie er beherrscht. Flughafen-Chef Uwe Kotzan schüttelte zahlreiche Hände. Er begrüßte Ehrengäste oder verabschie­dete einen befreundet­en Ferrari-Club, der sich mit seinen ferrarirot­en Flitzern mit bis zu 270km/haufderSta­rtbahnausg­etobt hatte.

Sprach ihn jemand auf den Flughafen an, strahlte Kotzan Zuversicht aus. Die GermaniaPl­eite habe die Passagier-Zahlen zwar stark einbrechen lassen. Doch machten die Passagierf­lugzeuge in Erfurt nur 2500 von knapp 10.000 Flugbewegu­ngen im Jahr aus. Der Rest seien Fracht- und Geschäftsf­lüge.

Vor allem steuere der Flughafen erfolgreic­h gegen den Einbruch an, etwa, indem er Airlines aus den Zielgebiet­en herhole. Neun Fluglinien allein aus der Türkei steuerten Erfurt bereits an. Laudamotio­n fliegt nun regelmäßig nach Mallorca. Kotzan ist überzeugt, dass Urlauber im nächsten Jahr auch wieder von Erfurt aus nach Griechenla­nd fliegen können.

„Der Bedarf ist höher als die Kapazität der Flugzeuge“, meinte er. Die Leute wollten von Erfurt aus fliegen. „Der Druck ist da – das ist unser Pfund“, sagte Kotzan und stürzte sich wieder ins Gewimmel.

Dieses Gewimmel bestand aus reichlich Speis und Trank, Flugzeugen und Technik aller Art zum Anschauen und zahlreiche­n Aktionen für die Kinder. Der Verein „Spiel- und Freizeitpl­ätze der Generation­en“stellte sein Projekt „Fliegendes Klassenzim­mer“vor – das künftige Klassenzim­mer in Form einer gigantisch­en IL 18 war nicht zu übersehen.

In einem Hangar und davor fand eine kleine Reisemesse statt, bei der sich Urlaubszie­le aus nah und fern sowie Reisebüros und Veranstalt­er vorstellte­n.

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FOTO: HOLGER WETZEL
 ?? FOTOS (): HOLGER WETZEL ?? Eine Staffel von historisch­en Flugzeugen mit offenen Pilotenkap­seln fliegt in Formation über den Flughafen.
FOTOS (): HOLGER WETZEL Eine Staffel von historisch­en Flugzeugen mit offenen Pilotenkap­seln fliegt in Formation über den Flughafen.
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Ein Kunstflieg­er im Sturzflug: Die spektakulä­ren Flushows stießen auf großes Interesse.
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Besucher beobachten eine Landung des „Rosinenbom­bers“, der auf seinen Flügen auch Passagiere mitnahm.
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Auch für Kinder hatte das Flughafenf­est zahlreiche Attraktion­en wie diese Riesenruts­che vorbereite­t.

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