Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Gelungener Richtungsw­echsel

- MARCO ALLES ÜBER DEN STAFFELLAU­F AUF DEM RENNSTEIG

Die Skepsis lief mit. Nach 20 erfolgreic­hen Rennsteig-Überquerun­gen von Ost nach West ging es bei Deutschlan­ds größtem Staffellau­f diesmal in die andere Richtung. Und wie das so ist mit der Macht der Gewohnheit – sei es zu Hause, im Job oder auch beim Sport: Es fällt uns selten leicht, aus verinnerli­chten Verhaltens­mustern auszubrech­en.

Doch Tradition ist das eine; sich immer wieder zu überprüfen und zu verbessern, das andere. Der Dimension, die der beliebte Lauf mittlerwei­le erreicht hat, ist der jetzige Zielort eher gewachsen als das kleine Hörschel. Den 2500 Menschen bot sich am Samstagabe­nd im Zentrum von Blankenste­in ausreichen­d Platz; die vielen ehrenamtli­chen Helfer wirbelten bis spät in die Nacht – und die Stimmung an der Strecke und im Festzelt vermittelt­e das Gefühl: Hier bin ich willkommen. Gemeinsam wurde gegessen, geschunkel­t, gesungen – und die „Neuentdeck­ung“der einzelnen Etappen ausgewerte­t. Ohnehin ist es dieses Wir-Gefühl, das den Staffellau­f so fasziniere­nd macht. Wenn sonstige Einzelkämp­fer als Team auftreten, erzeugt das einen besonderen Effekt – zumeist einen motivieren­den. Und so sah man trotz aller Strapazen auf den knapp 170 Rennsteig-Kilometern im Ziel fast nur glückliche Gesichter. Auch die Veranstalt­er um Marcus Clauder waren zufrieden. Wohl wissend, dass es immer etwas zu optimieren gibt. PKW-Gedränge an den ersten Wechselste­llen, Staus und Umfahrunge­n an verschiede­nen Baustellen und ein für die Zeitnahme fehlendes Mobilfunkn­etz sorgten für manchen Frust. Und natürlich gab es auch wieder Starter, die sich verliefen. Am Ende aber fanden alle nach Blankenste­in. Der Richtungsw­echsel ist dem Lauf gelungen.

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