Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Zerbricht die königliche Familie?

Die Prinzen Harry und William galten als unzertrenn­liches Brüderpaar – jetzt sorgt sich Großbritan­nien um die Royals

- VON JOCHEN WITTMANN

London/Windsor. Prinz William (37) und Herzogin Kate (37), Prinz Harry (34) und Herzogin Meghan (37): Die beiden Brüder und ihre Ehefrauen galten einst als das Super-Team der Windsors. Sie sind die populärste­n Mitglieder des Königshaus­es, das Aushängesc­hild der britischen Monarchie. Als Meghan vor einem Jahr als Schirmherr­in bei der Stiftung Royal Foundation eingeführt wurde, jauchzte die britische Presse und nannte das Team die „Fab Four“, die fabelhafte­n Vier. So wurden auch schon einmal die Beatles genannt. Jetzt werden aus den „Fab Four“wieder zwei Duos. Das Team bricht auseinande­r. Und wie bei den Beatles ist das für manche Fans ein traumatisc­hes Ereignis.

Die Nachricht kam selbst für royale Kenner überrasche­nd: Am Wochenende hatte Prinz William bekannt geben lassen, dass Prinz Harry und Herzogin Meghan in Zukunft nicht mehr Teil der Royal Foundation sein werden. Die königliche Stiftung ist eine Institutio­n, die die verschiede­nen Charity-Projekte der Prinzen und ihrer Gattinnen unter einem Dach vereinen sollte. In Zukunft werden nur noch

der Herzog und die Herzogin von Cambridge, wie die offizielle­n Titel von William und Kate lauten, die Schirmherr­schaft übernehmen, während Prinz Harry und Herzogin Meghan sich eine eigene Stiftung aufbauen wollen. Gibt es da etwa Knatsch?, fragen sich viele Briten. Der Schritt wird jedenfalls von vielen als weiterer Hinweis interpreti­ert, dass sich die beiden Glamour-Paare des Königshaus­es zunehmend entfremden. Denn schon seit Monaten berichtet die britische Presse über Unstimmigk­eiten zwischen Meghan und Kate, die angeblich auch die Brüder entzweien. Immer wieder war von einem Zickenkrie­g die Rede. Kate und Meghan sollen sich anfeinden, weil die eine der anderen das Rampenlich­t nicht gönnen würde.

Meghan, die, bevor sie Harry kennenlern­te, eine Karriere als Schauspiel­erin in der Serie „Suits“genoss, sähe auf Kate herab, die nur studiert, aber niemals einen ordentlich­en Job gemacht hätte. Andere sprachen von einem Bruderzwis­t. William soll Harry nach ihrem Kennenlern­en vor Meghan gewarnt haben, worauf bei dem Jüngeren alle Sicherunge­n durchgebra­nnt sein sollen. Auch das sein Großvater laut „Daily Mail“vor der Hochzeit gesagt haben soll: „Schauspiel­erinnen datet man und heiratet sie nicht“, wird Harry sicher missfallen haben. Im Grunde weiß aber keiner außer den Beteiligte­n Bescheid. Wenn es um die Royals geht, darf der Boulevard nahezu straflos Nachrichte­n in die Welt setzen, denn bei den Windsors gilt die Maxime „Never complain, never explain“– sprich: Niemals beschweren, niemals erklären. Weitere Indizien für die Entfremdun­g: Prinz Harry und Herzogin Meghan leben seit diesem Frühjahr nicht mehr mit William und Kate auf dem Gelände des Kensington-Palastes in London – sie wohnen jetzt ganz in der Nähe von Königin Elizabeth II. (93) in Windsor. Die offizielle Begründung: Dort hätten sie mehr Platz als Familie. Harry und Meghan wurden vor wenigen Wochen zum ersten Mal Eltern; im Mai kam ihr Sohn Archie auf die Welt.

Auch der Social-Media-Auftritt der Paare wurde getrennt. Der einst gemeinsame TwitterAcc­ount wird nun nur noch im Namen von Kate und William geführt. Harry und Meghan, die im Mai 2018 pompös in London geheiratet hatten, sind jetzt ausschließ­lich auf Instagram vertreten.

Britische Medien spekuliere­n sogar, dass Harry und Meghan zeitweise das Vereinigte Königreich verlassen könnten: Vielleicht ziehen sie in Meghans Heimatland USA – oder gar nach Afrika? Gründe genug gäbe es für die Herzogin Meghan, die gerne mal ins Fettnäpfch­en tritt. Ihr Ansehen hinter den Palastmaue­rn ist nicht klar. Sie gelte als überheblic­her Sturkopf, der sich nicht an die royalen Spielregel­n halte, heißt es.

„Schauspiel­erinnen datet man, man heiratet sie nicht.“

Prinz Philip zu seinem Enkel

Harry und Meghan könnten Land verlassen

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FOTO: DPA Herzogin Meghan, Prinz Harry, Prinz William und Herzogin Kate (v. l.) bei einem öffentlich­en Auftritt. Ihre Minen wirken versteiner­t.

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