Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Medaillen im Backofen

Bei der deutschen Meistersch­aft im Tchoukball in Erfurt freute sich der Gastgeber SG Urbich über Silber bei den Junioren. ASC Weimar holt zwei Mal Bronze

- VON CHRISTIAN ALBRECHT

Erfurt. Dass im Sommer eine Sporthalle auch mal zur Sauna werden kann, ist logisch. Diese Schwierigk­eit hatten am Wochenende die besten Tchoukball­er Deutschlan­ds in der Erfurter Riethsport­halle zu bewältigen, mal abgesehen von den jeweiligen Kontrahent­en. Speziell am Sonntag war es in der Halle kaum noch auszuhalte­n. Beim Nachwuchs gehört nicht nur der Veranstalt­er SG Urbich zur Spitze Deutschlan­ds, auch der ASC Weimar als Titelverte­idiger hatte hohe Ambitionen. Die Vorrunde lief auch ganz ordentlich, so dass sich beide Mannschaft­en ins Halbfinale spielten. Die Goethestäd­ter hatten alle vier Partien gewonnen, unter anderem das Derby gegen die Erfurter mit 29:26. Im Semifinale gegen Düsseldorf tat man sich dann allerdings etwas schwer. Hatte man am Vortag noch klar gewonnen, verlor man mit einen Punkt Unterschie­d. So blieb nur das Spiel um Platz drei, welches man gegen Lenneper 26:22 gewann.

Die SG Urbich machte es besser und spielte sich ins Finale. Dort musste man jedoch Düsseldorf den Vortritt lassen. Dennoch ein großer Erfolg für die Erfurter in eigener Halle vor insgesamt 500 Zuschauern.

Bei den Erwachsene­n ist der Modus hingegen etwas komplizier­ter. Es gibt zwei Gruppen, wobei die Gruppe A aus sechs Mannschaft­en besteht und jedes Jahr den Meister ausspielt. Die Gruppe B ist eine Art 2. Bundesliga, wo man sich als Sieger den Aufstieg sichern kann. Dies schaffte in diesem Jahr der TSV Zorneding. Da die SG Urbich in Gruppe A Sechster wurde, stieg man ab und tauschte die Plätze für das kommende Jahr mit den Thüringern.

Nach Plan lief es hingegen beim ASC Weimar, der erstmals gleich mit zwei Mannschaft­en um den Titel kämpfte und den Serienmeis­ter der vergangene­n Jahre, TuS Oeckinghau­sen, abzulösen. Das erste Aufeinande­rtreffen der Truppe um Trainer Stefan Anhalt entschiede­n die Männer und Frauen aus Nordrhein-Westfalen für sich. Dass beide Geschlecht­er im Tchoukball zusammensp­ielen, ist übrigens völlig normal. Oeckingsha­usen blieb ungeschlag­en, gewann das Halbfinale gegen Weimar II mit 48:27 und auch das Endspiel gegen Düsseldorf mit 54:45.

Dass im Endspiel nicht wie im Vorjahr Weimar stand, hatte seine Gründe. „Leider haben sich zwei meiner wichtigste­n Spieler in der Vorrunde verletzt. Im Halbfinale gegen Düsseldorf kämpften wir zwar tapfer, aber es hat nicht gereicht. Wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Wir haben viel Potenzial, auch durch die Jugend. So greifen wir eben 2020 wieder an. Dann soll es endlich mit der Meistersch­aft klappen“, sagte Stefan Anhalt, der die Organisati­on der SG Urbich lobte. Für die tropische Hitze könne natürlich keiner etwas.

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FOTO: SASCHA FROMM Überfliege­r: Im Junioren-Finale gewinnt TBH Düsseldorf (dunkelblau­e Trikots) gegen die SG Urbich (hellblaue Trikots).

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