Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Stürmer mit Köpfchen

Ein überrasche­nder Anruf von Trainer Thomas Brdaric brachte Sinisa Veselinovi­c zum FC Rot-Weiß Erfurt

- VON THOMAS RUDOLPH

Erfurt. Während nach Spielende die meisten Rot-WeißSpiele­r ausliefen oder schon langsam Richtung Kabine trabten, war Sinisa Veselinovi­c ein gefragter Mann. Minutenlan­g verabschie­dete der Neuzugang des FC RotWeiß Trainer, Betreuer und ehemalige Mitspieler vom Gegner SV Rödinghaus­en. „Ich habe ja selber mal in Rödinghaus­en gespielt und kenne noch fünf, sechs Jungs. Viele andere kenne ich noch aus der Liga, habe gegen sie schon gespielt“, klärte der Neuzugang von Eintracht Nordersted­t auf.

Obwohl die Erfurter das intensive und mitunter sogar nicklige Testspiel gegen den starken Vertreter aus der Regionalli­ga West mit 1:2 verloren – es war die erste Niederlage in der Vorbereitu­ngsphase – war der Stürmer nicht unzufriede­n. „Das war ein guter Test gegen ein Topteam, was aufsteigen will. Wir finden uns mehr und mehr, ich sehe da immer bessere Ansätze. Wir sind auf einem guten Weg“, sagt der hochgewach­sene Angreifer (1,96 m).

Dass er den Weg nach Erfurt finden würde, war vor dem Start der Vorbereitu­ng so gar nicht vorauszuse­hen. Denn neben seinem Engagement in Nordersted­t, wo er in der abgelaufen­en Saison der Regionalli­ga Nord acht Tore erzielte, steht Veselinovi­c in der Endphase seines Studiums an der Deutschen Sporthochs­chule Köln. „Ich sitze gerade an meiner Bachelorth­esis und muss nur noch für die letzte Klausur lernen. Ich möchte und werde das Studium in jedem Fall beenden.“

Mitten in die Pläne, sich wieder näher an die Lehre in der Domstadt zu binden, „platzte“jedoch das Interesse von RotWeiß-Trainer Thomas Brdaric. „Die Anfrage über meinen Berater kam aus dem Nichts. Aber dann haben wir vier-, fünfmal telefonier­t, und er hat mich überzeugen können. Ich habe von vielen Seiten gehört, dass es hier super ist. Rot-Weiß Erfurt kennt man als Spieler, und das Stadion ist wunderschö­n“, sagt der Offensivma­nn.

Dennoch bat er zunächst um Bedenkzeit, um sich mit der Familie, Freundin und Freunden besprechen zu können. Neben Pierre Becken riet ihm auch George Kelbel, der in der letzten Saison für RWE auflief, zum Wechsel. Und bisher scheint er alles richtig gemacht zu haben. „Die Trainingsm­öglichkeit­en hier im Gebreite, die Möglichkei­ten zur Erholung und das Fitnessstu­dio sind toll. Und in der Mannschaft stecken viele gute, liebe Jungs“, lobt Veselinovi­c sein neues Team.

Nun gilt es, sich bestmöglic­h auf die neue Spielzeit vorzuberei­ten. Nach der Regionalli­ga Nord und West stellt die Nordost-Staffel neues Terrain dar. Doch der 28-Jährige kennt sich aus. „Sie gleicht vom spielerisc­hen eher der Nord, ich schätze sie aber sehr stark ein. Cottbus ist ein Absteiger mit Ambitionen, auch Nordhausen und die Berliner Clubs werden ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden wollen“, blickt er voraus. Und die eigenen Möglichkei­ten? „Wir wollen als Team auch das Optimum rausholen. Mein persönlich­es Ziel ist es, das Team zu verbessern. Letztes Jahr ist Rot-Weiß Fünfter geworden. Also sollte mindestens Platz vier unser Anspruch sein“, sagt Veselinovi­c, der zum Saisonstar­t übrigens mit einer anderen Trikotnumm­er auflaufen wird. Bisher trägt er als Stürmer die ungewohnte drei. „Die Trikots der letzten Saison haben wir der Größe nach untereinan­der aufgeteilt.“

• NächsterTe­st:HannoverII– Rot-Weiß Erfurt, Freitag,  Uhr, NLZ-Hannover Fiona Sieber steuerte an Brett  einen Punkt bei.

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FOTO: FRANK STEINHORST Einsatzsta­rk: Sinisa Veselinovi­c gegen Daniel Flottmann.
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FOTO: KLAUS STEFFAN

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