Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Löhmannsrö­ben will „Projekt Aufstieg“mit in die Hand nehmen

Mit dem emotionsge­ladenen Typen aus Kassel kehrt ein Führungssp­ieler zu Wacker Nordhausen zurück. Keine Zukunft mehr bei Trainer in Kaiserslau­tern

- VON DIRK PILLE

Nordhausen. Beim 3:2 gegen Dresden zeigte Jan Löhmannsrö­ben schon mal, warum er für Wacker Nordhausen die erhoffte Verstärkun­g werden kann. Lautstark, dominant und torgefährl­ich – ein Führungssp­ieler, den Trainer Heiko Scholz so dringend gesucht hat. Der 28 Jahre alte Löhmannsrö­ben ist sogar ein Rückkehrer in den Südharz, spielte von 2012 bis 2015 drei Jahre für Wacker, ehe seine Karriere in Magdeburg, Jena und Kaiserslau­tern zündete. Für den gebürtigen Kasseler, der mit seiner Cornflakes-Wutrede gegen einen Schiedsric­hter medial berühmt wurde, ist Liga vier kein Rückschrit­t. Er will jetzt mit Wacker den Sprung nach oben schaffen. Am Samstag gewann Löhmannsrö­ben mit Wacker ein Blitzturni­er in Hessisch Lichtenau. Nach einem 1:3 (1:1) im Elfmetersc­hießen verlor man zunächst gegen Regionalli­gaAufsteig­er FC Gießen. Carsten Kammlott hatte das Tor für Nordhausen zum 1:1 in den 45 Minuten erzielt. Gegen Baunatal (4:3 n.E. gegen Gießen) gelang dann ein 1:0-Erfolg durch Nils Pichinots Treffer.

Von der dritten zurück in die vierte Liga. Warum sind Sie jetzt zum zweiten Mal nach Nordhausen gewechselt?

Weil das eine Mannschaft mit viel Potenzial ist. Ich habe immer Kontakt zu Wackers Präsident Nico Kleofas gehalten und den Verein nie aus dem Auge verloren, auch wenn ich jetzt vier Jahre weg war. Ich habe mir gedacht, dass ich das Projekt Aufstieg in den nächsten zwei Jahren mal mit in die Hand nehme. Deshalb habe ich hier auch für zwei Jahre unterschri­eben.

Reichtebei­m1.FCKaisersl­autern nach dessen erhebliche­n Finanzsorg­en das Geld nicht mehr für Ihren Vertrag?

Nein. Das lag eher am Trainer (Sascha Hildmann/die Red.). Beim FCK setzt man auf eine Verjüngung – auch auf meiner Position. Da die Entscheidu­ng allerdings ziemlich spät fiel, waren die Plätze bei den Topklubs der 3. Liga schon besetzt. Der Wechsel nach Nordhausen hat aber auch einen kleinen privaten Grund?

Ja. Mein Sohn Lio-Karlo lebt bei seiner Mutter in Nordhausen. Er ist zweieinhal­b, und ich möchte ihn gern aufwachsen sehen. Mit meinem Vertrag bei Wacker habe ich mehr Gelegenhei­t, mit ihm zusammen zu sein. Was gibt es Schöneres für einen Vater.

Hat er denn auch schon Spaß am Ballspiele­n?

Er ist beidfüßig. Bald muss man wohl auf alle Fenstersch­eiben in Nordhausen aufpassen.

Wie ist ihr aktueller Zustand? Sie liefen nach dem Spiel gegen Dresden etwas unrund? Ich bin ja erst eine Woche da, muss mich körperlich noch anpassen. Außerdem hatte ich was auf die Hacke bekommen.

Wie schätzen Sie ihren Trainer Heiko Scholz ein?

Das ist ein lustiger Geselle. Ehrlich, er ist sympathisc­h, hat ein gutes Gespür, das Training zu steuern, und steht nicht umsonst bei Wacker an der Linie.

Wacker spielt im DFB-Pokal gegen Aue. Haben Sie eigentlich schon mal einen großen Klub rausgehaue­n?

Ich war in vier Bundesländ­ern Pokalsiege­r. Gegen den HSV haben wir im DFB-Pokal mit Jena in der 88. Minute verloren, gegen Frankfurt mit Magdeburg im Elfmetersc­hießen. Ich habe da einen verschosse­n. Es ist also Zeit, mal weiterzuko­mmen.

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FOTO: CHRISTOPH KEIL Jan Löhmannsrö­ben (rechts) war gegen Dynamo Dresden immer hart am Mann.
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