Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
In der Hitze der Schlacht
Jan Frodeno erneut Ironman-Europameister. Triathlon-Weltmeister Patrick Lange erwischt schwarzen Tag. Drama im Frauenrennen
Frankfurt/Main. Eisenmann Jan Frodeno hatte nach seinem dritten EM-Triumph ganz weiche Knie. Im Ziel vor dem Frankfurter Römer sank der Triathlon-Triumphator völlig ausgelaugt zu Boden und konnte auch den innigen Siegerkuss seiner Ehefrau Emma kaum genießen. „Das war eines meiner schönsten Rennen, aber am Ende auch ein wirklich harter Kampf“, sagte der von den Strapazen sichtlich gezeichnete Frodeno nach seinem Sieg bei der Ironman-Hitzeschlacht in der Main-Metropole.
Ein Hitze-Drama gab es beim Frauen-Rennen. Die deutlich in Führung liegende Amerikanerin Sarah True torkelte auf den letzten Kilometern und brach 1000 Meter vor dem Ziel völlig entkräftet zusammen. Sanitäter trugen die 37-Jährige von der Strecke und versorgten sie medizinisch. Den Sieg sicherte sich Skye Moench aus den USA, die Darmstädterin Daniela Bleymehl gab auf.
Auch Frodeno musste den Temperaturen von knapp 40 Grad Tribut zollen. Erst bei der Siegerehrung, die sein von einer Radpanne und heftigen MagenDarm-Problemen ausgebremster Rivale Patrick Lange verpasste, konnte der zweimalige Ironman-Weltmeister lächeln.
In der Zeit von 7:56:02 Stunden verwies Frodeno den dreimaligen Frankfurt-Sieger Sebastian Kienle um 3:59 Minuten auf Rang zwei und untermauerte mit dem dritten EM-Sieg nach 2015 und 2018 eindrucksvoll seine Ambitionen auf den WMTriumph im Oktober auf Hawaii. Franz Löschke machte den Dreifachsieg der deutschen Triathleten nach 3,86 Kilometern Schwimmen, 185,5 Kilometern Radfahren und 42,195 Kilometern Laufen perfekt.
Es war der 14. deutsche Erfolg bei der 18. Auflage in Frankfurt/ Main, wo Doppel-Weltmeister Lange den erhofften ersten Sieg in seinem Heimrennen deutlich verpasste. Der 32 Jahre alte Hesse quälte sich fast 52 Minuten nach Frodeno, der ihn wie Kienle auf der Laufstrecke am Mainufer überrundete, als Elfter ins Ziel. „Es war nicht mein Tag“, sagte der Weltmeister von 2017 und 2018. (dpa)