Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Antike Kräuter an der Uni
Garten wurde eingerichtet
Erfurt. Über den Tellerrand hinausschauen – das ist der Hintergrund des Studium Fundamentale, in dem sich Studierende der Universität ein Semester lang erproben können. Übermäßigen Zuspruch erhielt in diesem Sommersemester das StuFu-Seminar Antike Heilkräuter unter der Leitung von Professor Dr. Kai Brodersen vom Lehrstuhl Geschichte der Philosophischen Fakultät und Co-Dozentin Simone Buss vom Bereich Sachunterricht / Schulgarten der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt. Das von Brodersen ins Deutsche übertragene Apuleius Heilkräuterbuch beschreibt etwa 130 Heilkräuter, die von den Menschen in der Antike auf verschiedenste Weise genutzt wurden. Die Studierenden haben 60 dieser Heilpflanzen erkundet und je ein Plakat erstellt. Darüber hinaus fanden Praxistage im Kräutergarten Niederzimmern statt, an denen sie einen Großteil dieser Pflanzen näher kennenlernten und einen Gartenbereich mit Antiken Heilpflanzen gestalteten, angefangen von mediterranen Pflanzen wie Salbei und Thymian über allgemein bekannte heimische Arten wie Beifuß und Kamille bis zu Sumpfpflanzen wie der weißen Seerose und der heute vorwiegend nur noch als Zierpflanze genutzten alten Heilpflanze Pfingstrose.
Den Abschluss dieser Praxistage bildete die Eröffnung des antiken Heilpflanzengartens mit der Plakatausstellung, der interessierte Einwohner von Niederzimmern und Umgebung beiwohnen konnten. Der in Weimar ansässige Verein Rapontica - Gemüse und Kräuter der Goethezeit trug mit einem erfrischenden Kräutertrank zum Gelingen bei. Interessierte können die Plakatausstellung mit einem Topfgärtchen am 4. Juli um 15 Uhr an der Uni Erfurt auf der Wiese vor der Bibliothek erleben. ( red)