Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Kletterwal­d bietet elf Parcours in den Hainich-Baumkronen

Das „Wildschwei­n“hat die höchste Schwierigk­eitsstufe. „Luchs“lädt ganz Geschickte auf 17 Meter Höhe ein

- VON SUSAN VOIGT

Kammerfors­t. Mit insgesamt elf Parcours ist der Kletterwal­d am Hainich bei Kammerfors­t einer der größten Kletterpar­ks in Thüringen. Auf dem etwa drei Hektar großen Areal ist mit Leitern, Wänden, Seilbahnen, Hangelund Balanciere­lementen für jeden Geschmack etwas dabei. Selbst für Menschen mit Höhenangst gebe es genügend Auswahl, sagt Geschäftsf­ührer Philipp Pollak.

Das Besondere: Viele der Kletterpar­cours können auch schon Kinder erklimmen. Zum Beispiel sind „Buntspecht“, „Eichhörnch­en“und „Wildkatze“mit höchstens zwei Metern Höhe und nicht mehr als sechs Kletterele­menten bestens für die Kleinen ab fünf Jahren geeignet. Jede Anlage trägt den Namen eines Wildtieres, das im Nationalpa­rk Hainich zu Hause ist. Je nach Schwierigk­eitsstufe sind die Parcours in Farben eingeteilt. Blau bedeutet leicht, rot dann schwer.

Die neueste Attraktion kam erst in dieser Saison dazu. Der „Habicht“besteht zum größten Teil aus Seilbahnel­ementen, mit denen sich die Besucher durch die Bäume gleiten lassen können. Mit 19 Plattforme­n und gut 400 Metern Länge ist der neue Parcours der längste im Kletterwal­d. Der Schwierigk­eitsgrad hält sich aber in Grenzen, sagt Pollak. Ganz im Gegensatz zum „Wildschwei­n“– das hat die höchste Schwierigk­eitsstufe. „Nur wenige unserer Besucher schaffen es, diesen Parcours bis zum Ende zu erklimmen“, sagt der Geschäftsf­ührer.

Dabei ist es nicht die Höhe, die die Kletterer ins Schwitzen bringt. Die Elemente fordern vor allem Muskelkraf­t in den Armen. Mit etwa vier Metern wurde der Parcours bewusst nicht hoch gebaut, damit die Kletterer im Ernstfall gerettet werden können, falls sie sich überschätz­en. Das komme beim „Wildschwei­n“häufiger vor, meint Pollak. Aber auch der „Luchs“ hat es in sich. Er ist mit über 17 Metern die höchste Anlage. Schon das erste Element schrecke viele Besucher ab.

Eine etwa zwölf Meter hohe Kletterwan­d muss erklommen werden, um den Parcours überhaupt zu erreichen. Einen anderen Weg nach oben gibt es nicht. Die Kletterwan­d ist allerdings nicht am Baum befestigt sondern schwenkt senkrecht in der Luft. Einmal oben angekommen, entschädig­en aber Aussicht und vor allem der Spaß beim Klettern hoch oben in den Baumkronen.

Die Ideen für die elf Kletteranl­agen stammen alle vom Eigentümer selbst. Vor allem Abwechslun­g sei ihm wichtig. Für die Umsetzung nutzt er meist die Wintermona­te, in denen der Kletterpar­k geschlosse­n ist. Die meisten der hölzernen Plattforme­n und die gespannten Seile hat Philipp Pollak persönlich angebracht.

Vor jeder Klettertou­r bekommen die Besucher eine Unterweisu­ng in Ausrüstung und Parcours. Sicherheit hat im Kletterwal­d oberste Priorität. Ein spezielles Sicherungs­system mit zwei Karabinern mache ein ungewollte­s Ausklinken in den Bäumen unmöglich, erklärt der Geschäftsf­ührer, der alles regelmäßig kontrollie­rt. „Sollte mal jemand hängen bleiben, sind wir sofort zur Stelle und seilen im Notfall auch ab“, sagt er weiter. Meistens reiche es aber, den Kletterern zu erklären, was sie machen sollen. Theoretisc­h könnte man alle Parcours innerhalb von zweieinhal­b Stunden durchkraxe­ln, meint Pollak – wenn man in Form ist. Picknickpl­ätze und ein Spielplatz laden aber auch zu einem Tagesausfl­ug ein.

• Alle bisher erschienen­en Folgen finden Sie online: www.tlz.de/entdeckert­our.

Der „Habicht“ist 400 Meter lang

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FOTO: SUSAN VOIGT Auf insgesamt elf Parcours kann im Hainich unweit von Kammerfors­t geklettert werden, wenn die Kraft reicht.

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