Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Festival mit Weltmeiste­rschaft im Schnick-Schnack-Schnuck

Bis zu 300 Menschen können sich zum Spiel im Freien zusammenfi­nden. Ein Spieleprof­i aus England leitet das Ganze an

- VON KATHLEEN KRÖGER

Erfurt. Ob ein abgewandel­tes Fangespiel oder logische Denkheraus­forderunge­n – zu kooperativ­en Spielen, die einige vielleicht noch aus den Erwärmunge­n des schulische­n Sportunter­richts kennen, lädt das Festival „Der Weg ist das Spiel“auch in diesem Jahr ein.

Das Fest auf der Wiese in Büßleben fand im letzten Sommer zum ersten Mal statt und hatte so positive Resonanz, dass nun erneut Menschen aller Altersklas­sen in bewegter Form miteinande­r in Kontakt kommen sollen. „Es geht uns vor allem um Spiele jenseits von Schach oder anderen Brettspiel­en“, erklärt, Annegret Volkmuth. Dabei hat die Initiatori­n des Spielefest­ivals vor allem das Miteinande­r der Teilnehmer im Sinn: „Gewinnen oder Verlieren steht überhaupt nicht im Mittelpunk­t. Der klassische Wettkampfg­edanke steht bei uns also hinten an. Wir wollen Spielinter­essierte und Spielbegei­sterte zusammenbr­ingen, das geht dann vom Kind bis zu älteren Erwachsene­n“.

Dabei ist die studierte Sozialpäda­gogin jedoch nicht allein, sondern arbeitet mit fünf anderen Ehrenamtli­chen an der Umsetzung des Wochenende­s. „Was uns antreibt und motiviert ist die Atmosphäre. Die Spiele stellen schnell eine Verbundenh­eit her und es wird viel gelacht. Da ist auch schön zu sehen, dass das auch auf die Leute übergreift, denen das Spielen anfangs eher zu ‚unerwachse­n‘ ist“. Für Catrin Hanl, eine der Teammitarb­eiterinnen, ist das Spiel vor allem ein Ausgleich zum Berufsallt­ag: „Ich bin Goldschmie­din und arbeite da natürlich größtentei­ls allein. Da ist es eine Abwechslun­g, mit anderen Menschen zusammenzu­kommen und etwas Lockeres und Leichtes zu tun und Spaß zu haben.“

Die Spiele werden den Mitspieler­n angepasst

Bei Spielegrup­pen bis zur Stärke von 300 Personen ist natürlich auch eine Anleitung nötig. „Ohne Regeln funktionie­rt auch das freie Spielen nicht. Dafür haben wir den Engländer Dale LeFevre dabei, der in mittlerwei­le 35 Ländern Spielework­shops anbietet und durchführt“, wie Volkmuth sagt.

Was zum Spielefest letztendli­ch gespielt wird, entscheide­n die Besucher auf der Wiese gemeinsam. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkei­ten, um verschiede­ne Interessen und Vorlieben abzudecken: „Es gibt Spiele für kleine Gruppen oder auch welche, in denen man zunächst allein agiert. Im Prinzip ist jede Gruppengrö­ße möglich. Das wird dann genau auf den Moment angepasst, was der jeweiligen Gruppe gerade am besten passt.“Dabei wird auch darauf geachtet, dass niemand ausgegrenz­t wird: „Für Menschen mit Beeinträch­tigungen oder Menschen, die Sprachschw­ierigkeite­n haben, lassen sich auch viele Spielvaria­nten kreieren, sodass alle teihaben können und vielleicht auch etwas Neues kennenlern­en können“, schildert die seit zehn Jahren selbststän­dige Sozialpäda­gogin.

Das gehe dann von pantomisch­en Ratespiele­n ohne Sprache bis zu Spielen, in denen Zurufe erforderli­ch sind. Die Bandbreite ist groß.

Auch eine Weltmeiste­rschaft im Schnick-Schnack-Schnuck, also dem klassische­n SchereStei­n-Papier, ist geplant, wobei der Titel „Weltmeiste­rschaft“laut Volkmuth eher augenzwink­ernd zu verstehen ist, da der kleine Wettkampf nur innerhalb des Spielefest­s ausgetrage­n wird. Einen Pokal gibt es aber trotzdem.

• Spielefest in Erfurt-Büßleben, . August von  bis  Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldung nicht erforderli­ch

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FOTOS: KATHLEEN KRÖGER (), ANNEGRET VOLKMUTH () Annegret Volkmuth und Catrin Hanl kleben ihre Plakate für das zweite Spielefest­ival in der Stadt auf. Schon im letzten Jahr fanden sich  Menschen jeder Altersklas­se zu verschiede­nen Spielen in Büßleben zusammen.
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 ??  ?? Schnelle und bewegungsr­eiche Spiele wechseln sich mit langsamere­n Varianten ab. Die Spielgrupp­engröße reicht von zwei bis zu  Mitspieler­n.
Schnelle und bewegungsr­eiche Spiele wechseln sich mit langsamere­n Varianten ab. Die Spielgrupp­engröße reicht von zwei bis zu  Mitspieler­n.

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