Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Zurückgekommen, um zu bleiben
Der Sommer-Grand-Prix der Kombinierer soll in Thüringen wieder zu einer festen Größe werden
Eric Frenzel hat im Sommer mit dem Nationalteam in Oberhof trainiert. Oberhof. Als 19-Jähriger kam Eric Frenzel im August 2007 als Sieger des Auftaktwettbewerbs in Klingenthal nach Oberhof und belegte damals Rang 18. Nun, zwölf Jahre später, steht der dreifache Olympiasieger bei der Rückkehr des SommerGrand-Prix nach Thüringen an der Spitze des Aufgebotes der deutschen Kombinierer. Das Wintersportzentrum am Rennsteig ist am 31. August und 1. September die dritte Station dieser Serie, nachdem zuvor in Oberwiesenthal (25. August) und Klingenthal (28. August) die ersten beiden Wettbewerbe ausgetragen werden.
„Wir möchten diesen Grand Prix gerne auch in Zukunft wieder hier bei uns austragen. Deshalb ist es wichtig, dass wir eine ordentliche Veranstaltung organisieren“, sagte Frank Eismann, der Präsident des Thüringer SkiVerbandes (TSV), der an beiden Tagen auf 3000 bis 5000 Zuschauer hofft und in diesem Zusammenhang auf die moderaten Eintrittspreise von pro Tag sechs Euro hinweist. Erstmals kämpfen in Thüringen auch die Frauen mit Lokalmatadorin Maria Gerboth aus Schmiedefeld um Grand-Prix-Punkte.
Nach den Sprüngen der Frauen (12 Uhr) und Männer (14 Uhr) im Kanzlersgrund werden am 31. August um 19.30 Uhr die Skirollerwettbewerbe im Oberhofer Stadtzentrum gestartet. Tags darauf dürfen sich die Fans auf ein besonderes Spektakel freuen – wenn das Timing stimmt. Denn nach dem Springen der Frauen (9.45 Uhr) und der Männer (12.30 Uhr) rollt gegen 13.15 Uhr der RadsportTross der Deutschland-Tour mit dem britischen Tour-Zweiten Geraint Thomas an den Schanzen vorbei hinauf zur Bergwertung in Oberhof.
Sind die Pedaleure den Berg hinauf geklettert, ziehen die Kombinierer am 1. September nach Steinbach-Hallenberg um, wo von 16 Uhr an in den Skirollerwettbewerben die Entscheidungen fallen. Schon am Freitag, 30. August, treten zum internationalen Youth Cup 110 Talente aus 15 Nationen auf der Wadebergschanze an und kämpfen ab 16 Uhr in Oberhof um die Siege.
Für den Thüringer Ski-Präsidenten ist die Austragung des Grand Prix zugleich eine Stärkung des Standortes. Dass zur Vorbereitung 4000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet werden und schließlich 250 Freiwillige zum Wettkampf mit anpacken werden, sei laut Eismann ein Beleg, dass Thüringens Wintersport keineswegs nur als Biathlon-Hochburg wahrgenommen werden dürfe. Mit der Modernisierung der Schanzenanlagen haben sich nun auch die Bedingungen für die Spezialspringer und eben auch die Kombinierer entscheidend verbessert. Nicht ohne Grund weilte die Nationalmannschaft um ihren Star Eric Frenzel im Sommer bereits zum Training in Oberhof.