Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
SPD hat jetzt viele Bewerber
Immer mehr Bewerber für Vorsitz
Erfurt/Berlin. Thüringens SPD reagiert positiv auf die Bereitschaft von Bundesfinanzminister Olaf Scholz, die Bundespartei führen zu wollen. SPD-Landeschef Wolfgang Tiefensee würdigte alle Bewerber, insbesondere jedoch jedes potenziellen Führungsduo mit zwei Ostdeutschen. (dpa)
Berlin. Zwei Wochen haben die Bewerber für den SPD-Vorsitz noch Zeit, um ihren Hut in den Ring zu werfen. In den vergangenen Tagen hat das Kandidatenkarussell Fahrt aufgenommen. Ein Überblick:
Pistorius und Köpping: Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (59) und Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (61) sprechen eher die konservativeren SPD-Mitglieder an. Pistorius gilt als einer der profiliertesten Innen- und Sicherheitspolitiker der SPD. Beiden fehlt noch die Unterstützung für eine offizielle Bewerbung.
Schwan und Stegner: An der Vorsitzenden der SPD-Grundwertekommission, Gesine Schwan (76), und Vize-Parteichef Ralf Stegner (59) reiben sich viele in der SPD. Beide sind überzeugte linke Sozialdemokraten, waren für ihre Partei in der Vergangenheit aber auch durchaus ungemütlich. Auch ihre Bewerbung ist noch nicht offiziell.
Roth und Kampmann: EuropaStaatsminister Michael Roth (48) und die ehemalige NRWFamilienministerin Christina Kampmann (39) haben als Erste ihren Hut in den Ring geworfen – und sind bisher auch das einzige Duo mit offizieller Unterstützung aus der Partei. Beide gehören dem linken Parteiflügel an, sehen die große Koalition kritisch und rufen nach mehr innerparteilicher Fairness.
Lauterbach und Scheer: Die beiden Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach (56) und Nina Scheer (47) gehören zum linken Flügel der SPD und sprechen sich offen für ein Ende der großen Koalition aus.
Lange und Ahrens: Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (42) tritt zusammen mit dem Oberbürgermeister von Bautzen, Alexander Ahrens (53), an. Sie hatte bereits 2018 für den Vorsitz kandidiert, aber gegen Andrea Nahles verloren. Ahrens spricht sich für ein Ende der großen Koalition aus.
Einzelkandidaten: Der Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums, Robert Maier (39), sowie der frühere Bundestagsabgeordnete Hans Wallow (79). (dpa)