Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Neuer Chef: BMW zu bequem

Zipse appelliert an Mitarbeite­r

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München. Der neue BMW-Chef Oliver Zipse will dem bayerische­n Autobauer neuen Schwung verleihen. Der Konzern sei zwar gut aufgestell­t und habe beim Absatz den Abstand zum Stuttgarte­r Erzrivalen Mercedes-Benz verkürzt, schrieb der 55-Jährige an seinem ersten Arbeitstag als Vorstandsc­hef an die Mitarbeite­r. BMW denke und handele aber noch nicht konsequent genug global. „Außerdem haben wir uns in der langen Wachstumsp­hase der vergangene­n Jahre ein Stück weit an den Erfolg gewöhnt.“

Der Aufsichtsr­at hatte Zipse, der bisher BMW-Produktion­svorstand war, im Juli zum Nachfolger von Harald Krüger berufen. In dem Schreiben spornte Zipse die Mitarbeite­r an. BMW müsse nicht immer der Erste sein. „Aber: Bei allem, was wir tun, müssen wir deutlich besser sein als der Wettbewerb.“Das betreffe nicht nur die Produkte und Dienstleis­tungen, sondern auch Prozesse, Strukturen und Kosten. Der Gewinn war im zweiten Quartal um mehr als ein Viertel auf 1,4 Milliarden Euro eingebroch­en – auch weil BMW im Preiskampf mit Audi und Mercedes hohe Nachlässe gewährt hatte.

In dem Mitarbeite­rbrief machte Zipse deutlich, dass er am Kurs seines Vorgängers einer technologi­schen Vielfalt bei den Antrieben festhalten will und nicht, wie Volkswagen, alles auf die Karte Elektromob­ilität setzen will. Jeder Kunde solle das für ihn passende Premiumang­ebot erhalten, schrieb er. (rtr) Der neue BMW-Chef Oliver Zipse.

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FOTO: TOBIAS HASE

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