Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Schock für Eishockey-Fans
Pläne für Hallen-Erweiterung werden 15 bis 20 Jahre aufgeschoben
Erfurt. Die geplante Erweiterung der Eishockeyhalle soll nach Meinung der Stadtverwaltung für 15 bis 20 Jahre aufgeschoben werden. Nach einer Variantenuntersuchung für den künftigen Umgang schlägt die Verwaltung statt dessen die Erhaltung des aktuellen Zustands vor. Dabei würden Teilbereiche wie Eispiste, Banden, Beleuchtung, Umkleiden und Beschallung saniert und Maßnahmen für den Brandschutz erfolgen. Die Kosten betragen rund 3,2 Millionen Euro und sollen durch Fördermittel unterstützt werden. Die bisherige Nutzung der Halle werde so auch künftig ohne größere Einschränkungen möglich sein, heißt es von der Verwaltung. Doch würden durch die getätigten Investitionen „die jetzigen, insbesondere im Hinblick auf eine Vermarktung ungünstigen Bedingungen, für einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren verfestigt“.
Drei andere Varianten wurden untersucht. Ein Abriss der Halle und die Verlegung der Sportaktivitäten in den Innenraum der Gunda-NiemannStirnemann-Halle wäre die günstigste Lösung, würde aber den Wettkampfsport begraben und die öffentliche Nutzung der Eishalle einschränken.
Die geplante Sanierung mit Erweiterung würde rund 9 Millionen Euro kosten. Sie wäre aber laut Stadtverwaltung mit einem hohen Risiko verbunden – Brandschutz und Statik der alten Halle könnten den Umbau zu einer Kostenfalle geraten lassen. Sinnvoller sei daher, die Halle abzureißen und mit Blick auf „echte Vermarktungsmöglichkeiten“und mit 1500 Sitzplätzen neu zu bauen. Die Kosten werden auf knapp 16 Millionen Euro geschätzt. Selbst bei einer 60-prozentigen Förderung, die ab 2021 theoretisch möglich sei, blieben über 6 Millionen Euro bei der Stadt – Geld, das nicht vorhanden sei.
Eine Vorentscheidung soll bereits Ende August fallen. Dann liegt dem Stadtrat ein Grundsatzbeschluss zur Sanierung des Freibades in Möbisburg und des Dreienbrunnenbades vor. Wie Finanzdezernent Steffen Linnert (SPD) bestätigt hatte, wird die Sanierung trotz der Fördermittel vom Bund mindestens 1,75 Millionen Euro teurer als im Haushalt eingeplant. 1,45 Millionen Euro sollen nun von dem für die Eishockeyhalle vorgesehenen Geld abgezwackt werden. Der Halle blieben 2,5 Millionen, mit denen die Teilsanierung finanziert würde.