Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Auch Kurzurlaub kann erholsam sein
Die Sommerferien sind vorbei, die meisten von uns sind zurück aus dem Urlaub. Es tut gut, mal was anderes zu sehen, zu entspannen, sich zu erholen. Sogar unsere Arbeitgeber hoffen, dass wir uns gut erholt haben. Ihr Urlaub sei Ihnen also von Herzen gegönnt.
Was aber, wenn der Urlaub nicht so recht erholsam war? Was, wenn der Stress nicht nachgelassen hat, sondern sogar zusätzlicher Stress aufkam, Streit mit der Familie etwa oder die Unzufriedenheit, weil die erhoffte Zeit für Zärtlichkeiten ausblieb? Immerhin ist das die wichtigste und gleichzeitig am häufigsten enttäuschte Erwartung an den Urlaub: die Zeit mit der Familie und speziell mit dem Partner zu genießen. Und wenn nichts draus wurde? Zwei Gedankenanstöße: Zum einen lassen sich auch im Alltag solche „Urlaubszeiten“einplanen, keine 3 Wochen am Stück natürlich, aber 3 Stunden oder vielleicht sogar 3 Tage „Urlaub“sind doch immer mal drin. Zeit mit der Familie, etwa bei einem guten Spiel, lässt sich einplanen. Auch Zeit für Zweisamkeit kann man sich bewusst nehmen – Zärtlichkeiten oder ein ausführliches Gespräch müssen nicht spontan sein. Zum anderen können wir uns in die Arme Gottes fallen lassen, von dem ein jahrtausendealtes Lied weiß (Die Bibel, Psalm 23, 1+3): „Der Herr ist mein Hirte, darum leide ich keinen Mangel. Er stärkt und erfrischt meine Seele.“
Probieren Sie es doch mal!
Patrik Frank ist promovierter Theologe und Prediger der Landeskirchlichen Gemeinschaft Erfurt.