Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Jens Gotthardt aus Nohra schreibt zum Klimawandel: Die Hoffnung auf den Flüssigsalzreaktor
Manche versprechen sich davon die Lösung der drängendsten Probleme. Offenbar ist aber das Thema durchaus mit Vorsicht zu genießen
Sehr geehrte Frau Sommer, bei der Verabschiedung anlässlich eines Familienfestes sagte mein Onkel zu mir: Erkundige dich mal über den Flüssigsalzreaktor! Ich gab das Wort als Suchbegriff ein und öffnete die Seite von arte.tv.de/thorium, und nach dessen Lektüre schüttelte ich nur ungläubig den Kopf und fragte mich, wer diese Welt eigentlich regiert? Jeder Interessierte kann ja die Details selber lesen. Hier nur so viel:
Die herkömmlichen Druckwasserreaktoren (DWR) verbrennen gerade mal 3 bis 5 Prozent des Materials der Brennstäbe und produzieren Abfälle, die die Umwelt 400.000 Jahre belasten und aufwendig entsorgt werden müssen oder auch nur ins Meer gekippt werden.
Der Flüssigsalzreaktor (FSR) nutzt fast 100 Prozent seines Brennstoffs aus, wobei 83 Prozent der Spaltprodukte nach zehn Jahren und der Rest nach 350 Jahren nicht mehr gefährlich ist.
Der DWR spaltet Plutonium 239, welches in sogenannten schnellen Brütern aus Uran 238 hergestellt wird und auch in Atombomben Verwendung findet. Der FSR verbrennt Uran 233, welches aus Thorium 232 hergestellt wird, was es viermal so oft gibt wie Uran 238! Und: Die FSR sind aufgrund ihrer Konstruktion absolut sicher!
Was passiert diesbezüglich in Deutschland? Obwohl es so sichere und preisgünstige Möglichkeiten
Beantwortet Leser-Fragen: Gerlinde Sommer, stv. TLZ-Chefredakteurin
der Energieerzeugung gibt, wird die Umwelt verspargelt oder mit Solarmodulen zugebaut, welche womöglich sogar im Herstellungsprozess mehr Energie verschlingen sie dann produzieren.
Und bei den Windkrafträdern ist es auch den Grünen wurscht, wie vielen Vögeln dadurch ihre Lebenszeit verkürzt wird. Nebenbei sind die Grünen auch dafür verantwortlich, dass der Strompreis seit Fukushima um mehr als 50 Prozent (eher fast 100 Prozent) gestiegen ist, da diese nach dem Reaktorunglück den Ausstieg aus der Atomkraft verlangten und die Kanzlerin auch mit den steigenden Umfragewerten der Grünen dazu zwangen, diesem so übereilt nachzukommen. Und mit dem baldigen Abschalten der noch sich am Netz befindlichen
als Atomkraftwerke wird der Energiepreis weiter steigen.
PS: Wenn das Internet zu dem Thema lügt, wäre eine Antwort nett!
Sehr geehrter Herr Gotthardt, Sie fragen ja, ob das alles seine Richtigkeit hat – und Sie sind nicht der Einzige, wie eine kleine Recherche im Netz schnell zeigt. Ich habe mich also kundig gemacht – und bin dabei auf einen Beitrag von Professor Harald Lesch gestoßen – und ich kann Ihnen nur empfehlen, diese Erklärung anzuschauen. Diese Art Reaktor ist offenbar doch nicht die erhoffte Lösung, wie Sie sich das wünschen. Der Wissenschaftler Lesch kann sehr gut erklären, warum die Lösung nicht so einfach ist. • Mehr dazu unter www.youtube.com/ watch?v=MmPrWrpY