Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Trump ist heiß auf Grönlands Eis
Der US Präsident will die arktische Insel kaufen sagen Berater „Er ist verrückt“sagt Dänemark
Washington. Seit Donald Trump Nordkoreas Stränden eine blendende touristische Zukunft vorausgesagt hat – natürlich müssten erst Kim Jonguns Kommunismus und die ihn schützenden Atomraketen weg –, hört man in Washington genauer hin, wenn der gelernte Immobilien-Tycoon ungewöhnliche Destinationen ins Visier nimmt. Neuerdings wird dem US-Präsidenten Interesse an Grönland nachgesagt. Nein, Sie haben sich nicht verlesen: Grönland.
Wie Mitarbeiter des Weißen Hauses zuerst dem „Wall Street Journal“steckten, plant Trump auf der mit zwei Millionen Quadratkilometern größten Insel der Welt, die hoheitlich von Dänemark verwaltet wird, seit 2009 aber weitgehend autonom auftritt, keine Golf-Resorts. Die fast durchgehende Eisdecke des Eilands ist mit 3400 Metern zu dick und kein bisschen grün. Trump kann sich, wie weiland sein Vorgänger Harry Truman, der 1946 vergeblich 100 Millionen Dollar bot, vielmehr vorstellen, Dänemark den sechsmal so groß wie Deutschland geratenen Trumm in der arktischen Polarregion abzukaufen. „Was haltet ihr davon, kann man das machen?“, soll Trump Untergebene gefragt und erste Sondierungen in Auftrag gegeben haben. Ohne dabei zu erklären, warum, weshalb, wieso. Spätestens Anfang September wird Trump dazu öffentlich etwas sagen müssen. Auf seiner Europa-Tour macht der Präsident dann in Kopenhagen bei Premierministerin Mette Frederiksen Station, die bislang schweigt. Stattdessen bemühte sich ihr Vorgänger Lars Lokke Rasmussen um eine Einordnung: „Das muss ein AprilVon scherz sein.“Weil man bei Trump nie wisse, legte die Dänische Volkspartei nach: „Wenn er das wirklich in Betracht zieht, dann ist das der letzte Beweis, dass er verrückt geworden ist.“Dänemark werde die rund 56.000 auf der Insel lebenden Bewohner, das Gros Inuit, nicht „verkaufen“.
Die dänischen Sozialliberalen sprachen gereizt vom „Risiko einer Militarisierung Grönlands“. Dabei gibt es die schon seit Jahrzehnten. Seit 1951 unterhält das Pentagon in Thule, 1500 Kilometer vom Nordpol entfernt, einen Militärflughafen mit derzeit 600 Soldaten. dort werden auch Frühwarnsysteme gegen ballistische Raketen gefahren. Im 21. Jahrhundert, sagten Analysten gestern in Washington, „ist die geostrategische Lage Grönlands auch wegen großer Erdölund Gasvorkommen noch wichtiger geworden“. Dabei gelte es, unbedingt einen Schritt schneller zu sein als China. Das Riesenreich hatte gerade erst versucht, über das auch an der neuen Seidenstraße beteiligte Mega-Bauunternehmen China Communications Construction Company (CCCC) einen Fuß in die grönländische Tür zu bekommen.
Umweltschützer warnen Donald Trump
Den Politikern in der Hauptstadt Nuuk, in der manche die völlige Unabhängigkeit von Dänemark anstreben, wurde der Bau mehrerer Flughäfen schmackhaft gemacht. Dänemarks damaliger Premier Rasmussen intervenierte Ende 2018. Mit Verweis auf die jährliche Alimentierung Grönlands durch Kopenhagen im Volumen von knapp 600 Millionen Dollar. Und mit dem Fingerzeig, dass Dänemark seiner ehemaligen Kronkolonie nicht gestatten werde, die mit den USA bestehende „Sicherheitspartnerschaft“zu gefährden.
Auch wohl darum erklärte Grönlands Außenministerin Ane Lone Bagger gestern: „Wir sind bereit, Geschäfte zu machen. Aber wir stehen nicht zum Verkauf.“Für den Fall, dass Trump nicht locker lassen sollte, setzten Umweltschützer gestern eine Mahnung ab. Das berühmteste Auto der Welt: der -Aston-Martin.