Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Komm auf meine Decke
An Sommertagen ruft die Natur zum Picknick. Das ist nicht nur kulinarisch ein Erlebnis
Als „Sommervergnügen“war es bereits vor Jahrhunderten unter den Adligen beliebt, besonders populär wurde es aber im 19. Jahrhundert durch die britische Königin Victoria: Das Picknick. Ein Korb, eine Decke und ein Platz auf der Wiese, im Wald oder am Strand – es ist Einfachheit und Abenteuer zugleich und eine dieser Mahlzeiten, bei denen es nicht so sehr auf das Was, sondern das Wo und Wie ankommt.
Picknick für jeden
In Weimar zum Beispiel hat Andreas Freyer im „Weingut Weimar“mehrere Picknickplätze in seinem Weinberg geschaffen – weil es einfach so schön passe. „Der Weinberg ist ideal für ein Picknick“, sagt Freyer. „Es ist diese unmittelbare Nähe zur Natur und auch zum Produkt: Ich trinke Wein und sitze mittendrin.“Besonders beliebt sei Picknick bei Paaren, als Überraschung oder für besondere Anlässe. Aber auch viele Vereine würden das Picknick als gemeinsame Aktivität schätzen.
Die Suche nach Orten zum Picknicken brachte vor einigen Jahren auch Marc Steinhilb auf die Idee zu seinem Blog picknick-tipps.de. „Ich koche gern und bin im Sommer gerne mit Freunden draußen“, sagt er. „Grillen zum Beispiel darf man aber nicht überall – so entstand die Idee, geeignete Picknickplätze zusammenzustellen.“Inzwischen ist der Blog ein Ratgeber rund um die Lieblingsaktivität Picknick geworden – vom richtigen Zubehör über praktische Tipps bis zur Befüllung des Picknickkorbes.
Mit den Fingern essen erlaubt
Denn auch, wenn im Freien sowieso alles besser schmeckt – auf den Inhalt kommt es eben doch ein bisschen an. Gleichzeitig ist aber erlaubt, was gefällt, weiß Andreas Freyer, der auf Bestellung Picknickkörbe für seine Gäste packt. „Da gibt es das ganze Spektrum an Vorlieben, von vegetarisch über vegan oder nur regionale Produkte“, sagt Weingut-Betreiber. Darauf muss auch bei einem verzichten.
Nur bei der Vorbereitung sollte man ein paar Grundsätze beachten. „Alles was fest ist, ist gut geeignet“, erklärt Marc Steinhilb. „Flüssiges wie Dressing sollte man separat, zum Beispiel in einem Glas transportieren.“Steinhilb empfiehlt außerdem, die Speisen so vorzubereiten, dass man sie am Picknickplatz ohne Besteck essen kann. Es ist also Fingerfood angesagt, etwa Spieße, handliche Gemüsesticks oder der Picknick-Klassiker schlechthin: Sandwiches. „Immer dabei sind bei mir Bouletten
Picknick
niemand und ein frisches Baguette mit verschiedenen Dips“, nennt Marc Steinhilb seine Favoriten. Wer es süß mag, bringt Muffins und Kekse mit oder bereitet Obstsalat vor. Auch Getränke dürfen nicht fehlen: Für den Wein Korkenzieher und Gläser nicht vergessen, Kaffee oder Tee kommen in die Thermoskanne, Saftschorle oder Eistee in die
Kühlbox. n Das Wichtigste ist natürlich der
Eine Picknicktasche oder ein Rucksack tun es auch. Kühlboxen sind im Sommer praktisch.
Picknickkorb.
n sollten robust und leicht zu tragen sein. Materialien wie Kunststoff oder Emaille eignen sich gut.
n
Teller und Besteck Recycelbares Einweggeschirr
gibt es etwa aus Bambus, Palmblättern oder Birkenholz.
Eine ist unentbehrlich. Sie sollte an der Unterseite isoliert sein, damit keine Feuchtigkeit durchkommt.
nDecke