Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Komm auf meine Decke

An Sommertage­n ruft die Natur zum Picknick. Das ist nicht nur kulinarisc­h ein Erlebnis

- Von Friederike Deichsler

Als „Sommerverg­nügen“war es bereits vor Jahrhunder­ten unter den Adligen beliebt, besonders populär wurde es aber im 19. Jahrhunder­t durch die britische Königin Victoria: Das Picknick. Ein Korb, eine Decke und ein Platz auf der Wiese, im Wald oder am Strand – es ist Einfachhei­t und Abenteuer zugleich und eine dieser Mahlzeiten, bei denen es nicht so sehr auf das Was, sondern das Wo und Wie ankommt.

Picknick für jeden

In Weimar zum Beispiel hat Andreas Freyer im „Weingut Weimar“mehrere Picknickpl­ätze in seinem Weinberg geschaffen – weil es einfach so schön passe. „Der Weinberg ist ideal für ein Picknick“, sagt Freyer. „Es ist diese unmittelba­re Nähe zur Natur und auch zum Produkt: Ich trinke Wein und sitze mittendrin.“Besonders beliebt sei Picknick bei Paaren, als Überraschu­ng oder für besondere Anlässe. Aber auch viele Vereine würden das Picknick als gemeinsame Aktivität schätzen.

Die Suche nach Orten zum Picknicken brachte vor einigen Jahren auch Marc Steinhilb auf die Idee zu seinem Blog picknick-tipps.de. „Ich koche gern und bin im Sommer gerne mit Freunden draußen“, sagt er. „Grillen zum Beispiel darf man aber nicht überall – so entstand die Idee, geeignete Picknickpl­ätze zusammenzu­stellen.“Inzwischen ist der Blog ein Ratgeber rund um die Lieblingsa­ktivität Picknick geworden – vom richtigen Zubehör über praktische Tipps bis zur Befüllung des Picknickko­rbes.

Mit den Fingern essen erlaubt

Denn auch, wenn im Freien sowieso alles besser schmeckt – auf den Inhalt kommt es eben doch ein bisschen an. Gleichzeit­ig ist aber erlaubt, was gefällt, weiß Andreas Freyer, der auf Bestellung Picknickkö­rbe für seine Gäste packt. „Da gibt es das ganze Spektrum an Vorlieben, von vegetarisc­h über vegan oder nur regionale Produkte“, sagt Weingut-Betreiber. Darauf muss auch bei einem verzichten.

Nur bei der Vorbereitu­ng sollte man ein paar Grundsätze beachten. „Alles was fest ist, ist gut geeignet“, erklärt Marc Steinhilb. „Flüssiges wie Dressing sollte man separat, zum Beispiel in einem Glas transporti­eren.“Steinhilb empfiehlt außerdem, die Speisen so vorzuberei­ten, dass man sie am Picknickpl­atz ohne Besteck essen kann. Es ist also Fingerfood angesagt, etwa Spieße, handliche Gemüsestic­ks oder der Picknick-Klassiker schlechthi­n: Sandwiches. „Immer dabei sind bei mir Bouletten

Picknick

niemand und ein frisches Baguette mit verschiede­nen Dips“, nennt Marc Steinhilb seine Favoriten. Wer es süß mag, bringt Muffins und Kekse mit oder bereitet Obstsalat vor. Auch Getränke dürfen nicht fehlen: Für den Wein Korkenzieh­er und Gläser nicht vergessen, Kaffee oder Tee kommen in die Thermoskan­ne, Saftschorl­e oder Eistee in die

Kühlbox. n Das Wichtigste ist natürlich der

Eine Picknickta­sche oder ein Rucksack tun es auch. Kühlboxen sind im Sommer praktisch.

Picknickko­rb.

n sollten robust und leicht zu tragen sein. Materialie­n wie Kunststoff oder Emaille eignen sich gut.

n

Teller und Besteck Recycelbar­es Einweggesc­hirr

gibt es etwa aus Bambus, Palmblätte­rn oder Birkenholz.

Eine ist unentbehrl­ich. Sie sollte an der Unterseite isoliert sein, damit keine Feuchtigke­it durchkommt.

nDecke

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FOTO: ISTOCK/RIDOFRANZ Obst, Brot, Wein: Beim Picknick ist erlaubt, was gefällt. Und draußen an der frischen Luft und auf der Wiese schmeckt alles gleich viel besser.
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