Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Nervenkitzel in den Serpentinen
Urlaubstage sind kostbar. Da ist es besser, man weiß, worauf man sich einlässt – und worauf lieber nicht. Heute: Amalfiküste
Auf der Amalfitana braucht es starke Nerven.
Natürlich konnten die mittelalterlichen Stadtplaner nicht ahnen, dass auf den schmalen Wegen entlang der Klippen von Amalfi eines Tages Busse und Lkw manövrieren würden. Dem Touristen von heute werden die Straßen zum Verhängnis: Nicht einsehbare Kurven und plötzlicher Gegenverkehr stellen die Nerven auf die Probe. Wer stattdessen den Bus nimmt, erlebt die nächste Überraschung: Auf Stationsansagen wartet man vergebens. Jeder Passagier muss seinen Haltewunsch mit einem lauten „Stop!“selbst kundtun. Ortsunkundigen bleibt so nur der panische Blick aufs Handy, um per GPS festzustellen, wann das Ziel erreicht ist. Wer seine Station verpasst, sollte jedoch nicht verzagen: Spaziergänger werden vom Anblick und dem Duft der unzähligen Zitronenbäume am Wegesrand entschädigt. (ju)