Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Tattoos im Arbeitsumf­eld

-

1

Sie haben sich in Ihrem neuen Buch „Tattoos im Job“mit Hautschmuc­k befasst. Wie angebracht ist er heute?

Jede Firma sollte entscheide­n, ob Tattoos Teil des Markenbild­es sein sollen. Tattoos sind ein zutiefst privater Selbstausd­ruck. Da ist immer die Frage, inwieweit der im Job gewünscht ist. Umgekehrt kann es auch sein, dass der tätowierte Mensch sagt: Ich möchte das für mich behalten.

2

Welchen Spielraum gibt es?

Es gibt die „magische“T-ShirtGrenz­e. Tattoos, die beispielsw­eise an Hals und Händen sichtbar werden, werden im Fachjargon „Job-Killer-Tattoos“genannt. Mittlerwei­le kommen aber auch Tattoos an Händen, Hals oder Unterarmen in Büros vor. Ausgeschlo­ssen sind diskrimini­erende und gewaltverh­errlichend­e Tattoos.

3

Sollte man ein Tattoo für einen Arbeitgebe­r entfernen lassen?

Ein Tattoo ist eine Entscheidu­ng fürs Leben. Es lässt sich theoretisc­h entfernen, aber manche Verhärtung­en oder einzelne Nadelstich­e bleiben sichtbar. Entscheide­nder ist: Ein Tattoo wird zum Teil der Identität. Warum sollte man diese verraten, wenn man in den Beruf geht? Wenn ich aus Überzeugun­g ein Tattoo trage, ist ein Arbeitgebe­r, der keine Tattoos toleriert, nicht gut für mich und umgekehrt. Ich denke, dass Tattoos im Arbeitsleb­en und auch für uns als Gesellscha­ft eine Aufforderu­ng zu einer täglich gelebten Toleranzku­ltur sind.

 ?? FOTO: HO ?? Katharina Starlay ist Corporate Imageberat­erin und Modedesign­erin und lebt in Wiesbaden.
FOTO: HO Katharina Starlay ist Corporate Imageberat­erin und Modedesign­erin und lebt in Wiesbaden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany