Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Sternenpark Rhön kämpft gegen Lichtverschmutzung
Biosphärenreservat will „Schutz der Nacht“erreichen
Fulda/Kaltenwestheim. Den Kampf gegen weit verbreitete Lichtverschmutzung will das Biosphärenreservat Rhön fünf Jahre nach der Anerkennung als Sternenpark weiter vorantreiben. „Wir haben schon eine Menge erreicht. Wir alle sollten aber unsere Anstrengungen erhöhen, um noch mehr für den dringend notwendigen Schutz der Nacht zu tun“, sagte Sabine Frank, Managerin des Sternenparks im Dreiländereck Thüringen-Hessen-Bayern.
Unter Lichtverschmutzung versteht man künstliches Licht etwa von Straßenlaternen, Werbeflächen und Schaufenstern, das ungenutzt die natürliche Nachtlandschaft und den Himmel aufhellt. Es schädige die Umwelt, insbesondere die Tierund Pflanzenwelt.
Erste Erfolge seien durch viel Aufklärung gelungen, sagte Frank in Fulda. So habe sich die Lichtverschmutzung im öffentlichen Raum etwas verringert. Viele Kommunen in Osthessen sowie in Teilen der thüringischen (Kaltenwestheim) und der bayerischen Rhön (Sondheim) rüsten ihre Straßen und Gebäudebeleuchtung zunehmend umweltverträglich um, wie die Fachfrau beobachtet. Und auch aus anderen Regionen Hessens gebe es Anfragen. „Eschborn etwa ist interessiert an unseren Konzepten.“Doch problematisch sei weiterhin: Von Gewerbeflächen und Privatgrundstücken aus strahle noch zu viel Licht unnötig gen Himmel. Frank empfahl: Außenbeleuchtung nur dahin richten, wo sie gebraucht wird. Und nur oranges oder warmweißes Licht mit 2000 bis 3000 Kelvin verwenden. „Die Farbe von Feuer ist eine gute Orientierung.“
Das Biosphärenreservat Rhön setzt sich als Naturschutzgebiet für den Erhalt natürlicher Dunkelheit ein. Im August 2014 erhielt es von der International Dark-Sky Association (IDA) die Auszeichnung als Sternenpark.