Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Traumstart in die Dortmunder Titelmission
Den mutigen Worten vor der Saison folgen Taten. Beim 5:1 über Augsburg spielt der BVB phasenweise groß auf
Dortmund. Schon auf dem Weg vom Rasen zurück in die Kabine warfen einige Dortmunder Profis einen ersten, flüchtigen Blick auf die Tabelle auf der Videoleinwand. Was sie dort zu sehen bekamen, bestärkte sie in ihrer schon vor Wochen beschlossenen Strategie, dem Topfavoriten FC Bayern den Kampf anzusagen. Schließlich verhalf das am Ende famos herausgespielte 5:1 (1:1) über den FC Augsburg dem BVB gleich an die Spitze und schürte den Glauben an die eigene Stärke. „Das ist ein geiles Gefühl. Besser hätten wir nicht starten können“, schwärmte Mittelfeldspieler Julian Weigl. Anders als der Abo-Meister der vergangenen sieben Jahre aus München, der am Tag zuvor gegen Hertha BSC nicht über ein 2:2 hinausgekommen war, gelang dem BVB der höchste Saison-Auftaktsieg in seinen bisherigen 52 Bundesliga-Jahren. „Das Unentschieden der Bayern haben wir natürlich wahrgenommen. Das hat uns umso mehr angespornt, gleich mal ein Zeichen zu setzen. Ich denke, das ist uns heute sehr gut gelungen“, bekannte Weigl.
Bei aller Freude über die prompte Tabellenführung warnte Michael Zorc davor, den Kantersieg zu hoch zu bewerten: „Das war ein guter Start, mehr aber auch nicht.“Ähnlich zurückhaltend fiel das Urteil des Trainers aus. Unbeirrt hielt Favre an seinem schon in der vergangenen Saison kultivierten Credo fest: „Wir haben noch an ein paar Sachen zu arbeiten.“Gleichwohl wirkte der BVB schon in der Form von Samstag wie ein Meisteraspirant. Auch die Diskussion, dass zur Titelreife noch ein körperlich robuster Mittelstürmer im Kader fehlt, dürfte sich vorerst erledigt haben. Denn wie schon beim 2:0 im Supercup gegen den FC Bayern und beim 2:0 im Pokal über den Drittligisten Uerdingen traf der bisher vor allem als Jokerkönig bekannte Alcácer auch im dritten Pflichtspiel der noch jungen Saison als Startelfspieler ins Tor. „Paco hat jetzt endlich damit aufgeräumt, dass er nur treffen kann, wenn er eingewechselt wird“, kommentierte Sportdirektor Michael Zorc. (dpa)