Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Aufsteiger zahlt Lehrgeld
Die Fußballerinnen des FF USV Jena kassieren zum Bundesligastart ein 1:6 gegen Hoffenheim
Jena. Der Schuss von Hoffenheims Isabella Hartig aus gut 20 Metern segelte lange durch die Luft und schlug dann in der rechten oberen Ecke des Tores des FF USV Jena ein. 0:1 gegen die TSG Hoffenheim nach gerade einmal drei Minuten – die Begrüßung zur Bundesliga-Rückkehr hätte für die Thüringer Fußballerinnen nicht schlimmer ausfallen können. Als vier Minuten später Leonie Pankratz nach einer Hoffenheimer Ecke aus ähnlicher Distanz abzog, USVKeeperin Sarah Hornschuch das Spielgerät an die Unterkante der Latte lenkte, von wo es an ihren Rücken und ins Tor sprang, war die Niederlage für den Zweitliga-Aufsteiger schon besiegelt – nach sieben Minuten. „Zwei solche Sonntagsschüsse“, schüttelte USV-Trainer Chris Heck den Kopf. „Schlechter hätte es für uns nicht beginnen können.“In der Tat war durch den 0:2-Rückstand nichts mehr von der Euphorie, mit der ein Aufsteiger mitunter in den ersten Spielen agiert, vorhanden. Die Jenaerinnen stemmten sich zwar „aufopferungsvoll“, wie Heck lobend erwähnte, gegen die Niederlage. Aber die Hoffenheimerinnen waren besser, kombinierten sich immer wieder sehenswert vor das Jenaer Tor. Und sie ließen in der 21. Minute durch Nicole Billa auch noch das 3:0 folgen.
Erneut Nicole Billa (63.), Fabienne Dongus per Kopf (69.) und Franziska Harsch (83.) stellten nach teilweise wunderbar herausgespielten Treffern den Spielstand auf 6:0. Grund zum Jubeln gab es für den Jenaer Anhang zumindest noch: Die eingewechselte Karla Görlitz bewies, dass die Thüringerinnen auch im Oberhaus Treffer erzielen können, mit ihrem Schuss in der 86. Minute zum 1:6.