Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Eilige Meile

Konstanze Klosterhal­fen stürmt in Birmingham zum nächsten deutschen Rekord. Siegesseri­e der Speerwerfe­r gerissen

- VON KRISTOF STÜHM

Birmingham. Nur zwei Wochen nach ihrem Traumlauf von Berlin hat Konstanze Klosterhal­fen (Leverkusen) bereits den nächsten deutschen Rekord geknackt. Beim Diamond-LeagueMeet­ing der Leichtathl­eten in Birmingham lief die 22-Jährige die Meile in 4:21,11 Minuten und blieb damit 48 Hundertste­lsekunden unter der alten Bestmarke der Potsdameri­n Ulrike Bruns (4:21,59 Minuten) aus dem Jahr 1985.

Unterm Hallendach hält Klosterhal­fen, die ihren ersten Sieg in der Königsklas­se feierte, bereits seit dem Winter den Rekord (4:19,98) über diese Strecke, die nicht regelmäßig im Programm der großen Meetings ist. Seit Ende Juni hatte Klosterhal­fen damit die deutschen Rekorde über 3000 und 5000 m gebrochen. „Mein erster Sieg in der Diamond League ist toll“, sagte Klosterhal­fen, „ich brauchte viel Kraft bei dem Wind - aber der Sieg war unglaublic­h. Jetzt geht es zurück ins Training nach St. Moritz, wo wir uns auf die WM

Thomas Röhler wurde Siebter.

vorbereite­n“, kündigte sie an. Gerissen ist dagegen nach 13 Monaten die Siegesseri­e der deutschen Speerwerfe­r in der Diamond League. In Birmingham musste sich der deutsche Meister Andreas Hofmann aus Mannheim als Bester aus einem DLV-Trio mit

Platz vier und 82,47 Metern begnügen. Den Sieg sicherte sich bei schwierige­n Windbeding­ungen Cheng Chao-Tsun (Taiwan) mit 87,75. Olympiasie­ger Thomas Röhler blieb weit unter seinen Möglichkei­ten – der Jenaer landete mit 80,30 m auf Platz sieben. Der wie Hofmann und Röhler für die WM (27. September bis 6. Oktober) nominierte Bernhard Seifert aus Potsdam wurde Achter (78,00). Johannes Vetter (Offenburg), der als Titelverte­idiger für Doha gesetzt ist, war wegen Verletzung­sproblemen nicht dabei. Zuletzt war in der Diamond League am 13. Juli 2018 der Sieg nicht an einen deutschen Speerwerfe­r gegangen, als in Rabat/ Marokko der Este Magnus Kirt vor Hofmann gesiegt hatte. Für einen weiteren Triumph auf der Insel sorgte gestern Tatjana Pinto. Die deutsche Meisterin aus Paderborn setzte sich über die diesmal nicht als Diamond-League-Wettbewerb ausgetrage­nen 100 m bei Gegenwind in respektabl­en 11,15 Sekunden vor der Amerikaner­in Dezerea Bryant (11,21) durch. „Mein Start war nicht so gut, aber in der Schlusspha­se konnte ich mich durchsetze­n“, sagte die deutsche Meisterin und fügte hinzu: „Ich wollte etwas schneller laufen, aber für die windigen Bedingunge­n war es okay.“In guter Form zeigte sich auch Europameis­terin Gesa-Felicitas Krause (Trier), die in einem starken Feld über 3000 m Hindernis als Sechste in 9:20,55 Minuten hinter fünf gebürtigen Kenianerin­nen um Siegerin Beatrice Chepkoech (9:05,55) zu überzeugen wusste.

Die vom DLV für die WM nominierte­n Diskuswerf­erinnen bewiesen, dass sie für eine Endkampfpl­atzierung gut sind. An der Spitze dominierte auch in Birmingham ein Trio. Die Kubanerinn­en Yaimé Perez (64,87 m) und Denia Caballero (64,59 m) machten den Sieg unter sich aus, Hinter Olympiasie­gerin Sandra Perkovic (Kroatien/63,80) hatte Kristin Pudenz (Potsdam/63,67) als Vierte nur 13 Zentimeter Rückstand. Als Fünfte zeigte Claudine Vita aus Neubranden­burg mit 62,74 m ansteigend­e Form. Keinen Versuch zu ihrer Zufriedenh­eit traf Nadine Müller (Halle/60,00) als Achte. Im Sprint-Showdown über 200 Meter zum Abschluss des Meetings fing Shaunae MillerUibo (Bahamas) in 22,24 Sekunden Europameis­terin Dina Asher-Smith aus Großbritan­nien (22,36) noch ab. (sid/dpa)

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FOTO: MARTIN RICKETT/DPA Konstanze Klosterhal­fen läuft allein an der Spitze als Siegerin über die Meilendist­anz ins Ziel.
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FOTO: M. STEELE/GETTY

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