Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Amseln sterben an tödlichem Virus

Naturschüt­zer befürchten starke Ausbreitun­g in diesem Herbst

- Www.nabu.de/usutu-melden

Jena. Das für Amseln tödliche Usutu-Virus breitet sich in Thüringen offenbar weiter aus. Seit Jahresbegi­nn sei der Erreger schon an 25 Vögeln im Freistaat nachgewies­en worden, sagte Klaus Lieder vom Naturschut­zbund (Nabu) am Montag in Jena. Der erste Fall in Thüringen sei erst im vorigen Jahr aufgetrete­n, fügte der Sprecher des Landesfach­ausschusse­s für Ornitholog­ie des Umweltverb­andes hinzu. Das Virus könne in seltenen Fällen auch die menschlich­e Gesundheit beeinträch­tigen.

Deutschlan­dweit stelle sich die Situation dramatisch dar. Bis zum 12. August wurden nach Nabu-Angaben fast 2.500 kran

ke oder tote Vögel registrier­t, deutlich mehr als zum gleichen Zeitpunkt 2018. Das Virus nutzt Mücken als potenziell­e Überträger. Den Höhepunkt des Vogelsterb­ens erwarten die Vogelkundl­er und Virologen in den kommenden Wochen, die meisten Usutu-Fälle würden im August und September auftreten. Im Jahr 2018 entfielen laut Nabu 93 Prozent aller Meldungen auf diese beiden Monate. „Vögel, die vom Usutu-Virus heimgesuch­t wurden, wirken oft apathisch, verlieren ihre Scheu vor Menschen, torkeln und haben im Kopfbereic­h ein zerzaustes Gefieder“, erklärte Lieder. Der Naturschut­zbund bittet, kranke oder verendete Tiere zu melden und möglichst zur Untersuchu­ng einzusende­n. (epd)

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FOTO: DANIEL KARMANN/DPA Für Amsels ist das Usutu-Virus tödlich.

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