Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Ein Kompass für die Einwohner des Berliner Platzes
Frisch gedruckter Wegweiser zu Ansprechpartnern bei sozialen Einrichtungen und Behörden wird beim Stadtteilfest am Samstag erstmals ausgegeben
Berliner Platz. Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine aktuelle Ausgabe der Stadtteilzeitung. Doch sie hat es in sich – vornehmlich Adressen und Telefonnummern. „Stadtteilkompass“nennen die Macher ihr Werk und freuen sich über das schnelle und greifbare Ergebnis ihrer Zusammenarbeit. Hinter der Entstehung des Stadtteilkompasses steht die so genannte Stadtteilrunde und federführend dabei die Quartiermanager des Projektes Thinka vom Verein MitMenschen. „Wir haben mehr im Jahr als ein Stadtteilfest. Aber die Einwohner sollen auch wissen, was es für Möglichkeiten am Berliner Platz gibt“, sagt Torsten Löffler von Thinka. So sei die Idee entstanden, einen Wegweiser mit allen wichtigen Ansprechpartnern von Vereinen, Anlaufstellen aber auch den Bildungseinrichtungen zusammenzustellen. Am kommenden Wochenende, wenn dann tatsächlich das nächste Stadtteilfest im Garten der Begegnung hinter dem Gebäude mit Seniorentreff und Ortsteilverwaltung stattfindet, soll der Wegweiser an die Gäste ausgegeben werden. Anschließend aber, wie Alexander Brettin, Teamleiter bei MitMenschen sagt, auch an alle Haushalte gehen. Mit der Auflage von 5000 Exemplaren sei das abgesichert. Zudem steht noch eine digitale Version zur Verfügung, die auch online verschickt werden könne.
Damit sieht die Stadtteilrunde aber nicht die Arbeit als erledigt an. Vielmehr, so war von verschiedenen Seiten zu hören, sehe man in dem losen Gremium eine gute Chance, Aktivitäten zu verknüpfen, besser zu organisieren oder einfach nur in Kontakt zu bleiben.
Silvia Jost beispielsweise, die Leiterin des Kindergartens „Spatzennest am Park“, sieht ihre Arbeit nicht auf die Einrichtung und die jüngste Generation beschränkt. Als eines von zwei Eltern-/Kind-Zentren in Erfurt sehe man dort den Ansatz weiter und will auch zu Senioren Kontakte knüpfen und die örtlichen Möglichkeiten – etwa der Stadtteilbibliothek – gut ausnutzen. Auch offene Workshops zu Familien- und Erziehungsthemen seien denkbar. Heike Stietz, Leiterin der Bibliothek, versicherte, dass die Einrichtung wie bisher dafür stets offen ist. Freute sich aber über das neue Netzwerk: „Seit Thinka hier ist, hat man immer einen direkten Ansprechpartner.
„Als Gruppe kann man auch besser die Politik ansprechen, da ist man durchsetzungsfähiger“, meinte schließlich Michael Schleicher von der TAG Wohnen, einem der Wohnungsunternehmen, die auch mit in der Runde sitzen.
Am Samstag ab 12 Uhr sehen sich alle Akteure dann wieder. Zum Stadtteilfest Berolina. Dann legt DJ Jubelprinz auf, singen Chöre, Kinder und bis 17 Uhr gibt es bunte Unterhaltung im, Garten der Begegnung.