Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Knoll bleibt im Erfurter Tor

Rot-Weiß-Trainer Brdaric stärkt gegen Meuselwitz seinem jungen Schlussman­n trotz eines Patzers den Rücken

- VON AXEL LUKACSEK

Erfurt. Die meisten Positionen in der Stammforma­tion des FC Rot-Weiß Erfurt sind mit dem Saisonstar­t vergeben worden. Im Tor aber ist (noch) völlig offen, wer die Nummer eins beim Regionalli­gisten ist. Trotzdem hat sich der Trainer festgelegt. „Julian Knoll wird am Mittwoch gegen Meuselwitz von Beginn an spielen“, sagte Thomas Brdaric, nachdem der 20-Jährige beim jüngsten 2:1 gegen Auerbach mit einem Patzer den Anschlusst­reffer einleitete.

Brdaric aber schaut nicht alleine auf diese Szene. „Seine Leistung war grundsätzl­ich gut. Wer mutig ist, darf auch mal einen Fehler machen. Deshalb tausche ich nicht jedes Mal einen Spieler aus“, sagte der RWE-Trainer, der dennoch durchaus reagiert, wenn aus seiner Sicht die Notwendigk­eit besteht. Lukas Cichos war der Mann, der in den ersten drei Spielen mit neun Gegentoren zwischen den Pfosten stand, aber den Trainer nicht vollends überzeugen konnte. Hinzu kam die Situation in Cottbus (3:5), als er durch eine Unaufmerks­amkeit den Gastgebern das zwischenze­itliche 3:2 ermöglicht­e.

„Die Resultate hatten nicht gerade dafür gesprochen, dass wir unbedingt an einer Nummer eins festhalten müssen“, sagte Brdaric. Dabei bringt der 23-jährige Cichos mit einer Körpergröß­e von 1,91 Meter die weitaus größere Erfahrung als Knoll mit. In der vergangene­n Serie stand er in 30 Regionalli­ga-Spielen im Tor und verpasste lediglich vier Einsätze aufgrund einer Rippenprel­lung.

Für Julian Knoll hätte es derweil beim ersten Punktspiel­sieg gegen den VfB Auerbach (2:1) ein schöner Abend werden können. Denn nach seinem Einsatz im Landespoka­l in Heiligenst­adt (5:0) und guten Trainingsl­eistungen durfte er erstmals in dieser Regionalli­ga-Serie von Beginn an spielen. Allerdings schob er weit vor seinem Tor den Ball dem Gegner vor die Füße, der sich mit einem Treffer bedankte (58.) und so eine spannende Schlusspha­se einläutete. „Dieser Bock von mir war natürlich sehr ärgerlich. Das darf nicht passieren“, sagte der 1,92 Meter große Torhüter, der im Januar 2018 beim 3:1 gegen den 1. FC Magdeburg bereits ein Drittligas­piel für den FC Rot-Weiß bestritt. Auch Thomas Brdaric wäre eine fehlerfrei­e Leistung natürlich lieber gewesen. „Julian muss aus dieser Situation lernen“, sagte der Erfurter Trainer, der den Tausch vor allem auch mit den starken Trainingsl­eistungen eines Julian Knoll begründete: „In den vergangene­n zwei Wochen hat er mir sehr gut gefallen. Deshalb hat er auch den Vorzug bekommen.“

Knoll war sich nach dem Schlusspfi­ff gegen Auerbach nicht sicher, ob er tatsächlic­h im Derby gegen Meuselwitz zum Einsatz kommen würde: „Das wäre schön. Denn ich fand meine Leistung gegen Auerbach von dem Patzer abgesehen gar nicht so schlecht.“Nun aber hat der Trainer den Einsatz bestätigt. Allerdings sitzt ihm Lukas Cichos im Nacken, der ebenso spielen will. Und Brdaric scheint bei aller Treue der Konkurrenz­kampf zu gefallen: „Niemand darf sich zu sicher sein.“

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FOTO: SASCHA FROMM Der Erfurter Torhüter Julian Knoll bekommt auch gegen Meuselwitz seine Chance.

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