Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Nothilfe für Waldrettun­g beschlosse­n

500 Millionen Euro werden investiert

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Erfurt. Thüringens Landesregi­erung hat ein Nothilfepr­ogramm zur Rettung der von Trockenhei­t und Borkenkäfe­rbefall bedrohten Wälder beschlosse­n. Das teilte die Staatskanz­lei mit. Auf den Aktionspla­n hatten sich Teile des Kabinetts vor einer Woche bei einem Krisentref­fen mit Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) verständig­t. Danach müssen für die Bergung kranker und abgestorbe­ner Bäume sowie die Pflanzung von 200 Millionen Bäumen in den kommenden zehn Jahren rund 500 Millionen Euro eingesetzt werden. Auch der Bund müsse Verantwort­ung übernehmen und die Bundesländ­er abhängig von der Höhe ihrer Waldschäde­n finanziell unterstütz­en, heißt es in dem Papier. Nach Schätzunge­n werden in Thüringen allein bis Jahresende etwa 600.000 Buchen wegen Trockenhei­t absterben und fünf bis sechs Millionen Fichten Opfer des Borkenkäfe­rs.

In einem ersten Schritt soll die Landesfors­tanstalt die notwendige­n Mittel bekommen, um die dringendst­en Arbeiten erledigen zu können. Aufgeforst­et werden soll mit klimabestä­ndigeren Baumarten, aus denen Mischwälde­r entstehen. Derzeit haben Fichten einen Anteil von 40 Prozent am Baumbestan­d in Thüringen, Buchen 20 Prozent. Nicht ausgeschlo­ssen wird in dem Aktionspla­n ein Nachtragsh­aushalt für 2020, um die Aufgaben finanziere­n zu können. Die Thüringer CDU-Fraktion hat sich indes gegen weitere Waldfläche­n ohne Bewirtscha­ftung ausgesproc­hen. Das geht aus einem Positionsp­apier mit dem Titel „Thüringens Wälder im Klimawande­l bewahren und nutzen“hervor, das der Fraktionsv­orsitzende Mike Mohring am Dienstag vorstellte. „Es muss zukünftig möglich sein, stillgeleg­te Wälder auch wieder in Wirtschaft­swälder umzuwidmen“, heißt es in dem Papier. (dpa)

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