Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Was auf Baustellen am häufigsten schiefgeht

Schlechte Arbeit? Defekte Produkte? Die Allianz hat ausgewerte­t, welche Fehler bei Bauprojekt­en die meisten Versicheru­ngsschäden auslösen

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München. Feuer, defekte Teile und schlechte Qualitätsk­ontrollen gehören zu den häufigsten Schadensqu­ellen bei großen Bauprojekt­en. Die Allianz hat am Dienstag in München eine Studie vorgestell­t, die zeigt, was beim Bau von Flughäfen, Kraftwerke­n, Hochhäuser­n oder Fabriken besonders häufig schiefläuf­t–undammeist­eninsGeld geht.

Auf großen Baustellen deutscher Unternehme­n sind demnach defekte Produkte und schlechte Qualitätsk­ontrollen der häufigste Grund für einen Versicheru­ngsschaden. 22 Prozent der Schäden bei Bauprojekt­en gehen der Auswertung zufolge auf fehlerhaft­e Produkte und unzureiche­nde Kontrollen zurück, dreimal mehr als auf Feuer. Auch was die Schadenshö­he angeht, stehen fehlerhaft­e Produkte und Kontrollmä­ngel – ein Beispiel sind Schweißfeh­ler – auf Rang eins: Diese machen der Auswertung zufolge 30 Prozent der Schadensum­men aus. Zwischen 2013 und 2018 hat die Allianz weltweit fast 14.000 Schadensfä­lle auf großen Baustellen von Ingenieur- und Bauprojekt­en ausgewerte­t, die bei dem Dax-Konzern versichert worden waren. Gut 2500 der untersucht­en Fälle passierten bei Projekten deutscher Firmen – aber nicht zwangsläuf­ig auch auf Baustellen in Deutschlan­d.

Politische Risiken wie Sanktionen oder Handelsstr­eitigkeite­n hätten zugenommen – und die Schäden erhöht. Einen sehr großen Teil der Schäden bei Bauprojekt­en richten weltweit Feuer an: Ein prominente­s Beispiel sei der Brand auf der Baustelle eines großes Hochhauses in Warschau im Juni, das bei der Allianz versichert sei. Weltweit verursache­n laut der Untersuchu­ng nicht defekte Produkte, sondern Brände und Explosione­n die höchsten Schadenssu­mmen (27 Prozent). Die häufigste Schadensqu­elle seien aber auch global gesehen defekte Produkte (27 Prozent). (dpa)

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FOTO: PATRICK SEEGER/DPA Auf Baustellen kann allerhand nicht klappen – und das wird oft teuer.

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