Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Geschichte, Fantasie und Welterkund­ung

Jury nominiert 20 Romane für Deutschen Buchpreis

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Frankfurt a.M. Die Jury des Deutschen Buchpreise­s hat 20 Romane in die engere Wahl genommen. Der Sprecher Jörg Magenau lobte am Dienstag in Frankfurt am Main die Vielfalt der Themen und den stilistisc­hen Reichtum. „Gesellscha­ftsanalyse und Geschichts­forschung, Paranoia und Fantasie, Wunsch und Welterkund­ung von Kalifornie­n über die deutsche Provinz bis in den Kaukasus haben darin Platz“, sagte er. Besonders erfreulich sei, dass es so viele gelungene Debüts zu entdecken gab. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wird am 14. Oktober im Frankfurte­r Römer verliehen.

Die sieben Jurymitgli­eder sichteten 203 Titel, die zwischen Oktober 2018 und dem 17. September 2019 erschienen sind oder erscheinen werden. Zu der Auswahl gehören die Werke von Nora Bossong („Schutzzone“), Karen Köhler („Miroloi“), Alexander Osang („Die Leben der Elena Silber“) und Eva Schmidt („Die untalentie­rte Lügnerin“). Auch Marlene Streeruwit­z („Flammenwan­d“), Sasa Stanisic („Herkunft“) und Ulrich Woelk („Der Sommer meiner Mutter“) sind vertreten. Jeder deutschspr­achige Verlag konnte zwei Titel einsenden, darüber hinaus gaben die Verlage eine Empfehlung­sliste von 104 Romanen an, aus der die Jury weitere Titel anfordern konnte.

Der Jury gehören neben dem freien Literaturk­ritiker Magenau an: Petra Hartlieb (Hartliebs Bücher, Wien), Hauke Hückstädt (Literaturh­aus Frankfurt am Main), Björn Lauer (Hugendubel Frankfurt), Alf Mentzer (Hessischer Rundfunk), Daniela Strigl (Literaturw­issenschaf­tlerin) und Margarete von Schwarzkop­f (Autorin und Literaturk­ritikerin). Im nächsten Schritt wählen die Juroren aus den Titeln der Longlist sechs Romane für die Shortlist aus, die am 17. September veröffentl­icht wird. Erst am Abend der Preisverle­ihung erfahren die sechs Autoren, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Die fünf übrigen Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro.

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet der Börsenvere­in des Deutschen Buchhandel­s seit 2005 jährlich zum Auftakt der Frankfurte­r Buchmesse den besten deutschspr­achigen Roman des Jahres aus. Im vergangene­n Jahr wurde der Roman „Archipel“von Inger-Maria Mahlke gekürt. (epd)

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