Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Extraportion Klimaschutz
Das Klima ändert sich. Schuld hat nicht Erfurt. Doch dass auch auf der lokalen Ebene gegengesteuert werden muss, ist inzwischen mehrheitlich anerkannt.
Die Zeiten ändern sich. Vorschläge, die vor einigen Jahren noch auf wütende Proteste oder ein müdes Lächeln gestoßen sind, können im Licht der weltweiten Klimaprobleme ein ganz anderes Gewicht erhalten. Den meisten Erfurtern ist wohl bewusst, dass Klimapolitik ohne Kompromiss und so manchen Verzicht nicht möglich ist. Von der Politik wird immer wieder verlangt, Prioritäten zu setzen. Wer den Klimanotstand ausruft, tut das: Maßnahmen zum Klimaschutz gelten dann als wichtiger als alles andere. Doch genau damit hätte Erfurt ein Problem: Denn die Stadt kann sich vor Notständen schon nicht mehr retten.
Vor wenigen Jahren wurde der Schulbaunotstand ausgerufen. Seitdem basteln Verwaltung und Politik an einer Lösung, haben aber noch keinen Durchbruch errungen. Der Notstand dauert an.
Ursprünglich sollte die Buga den Schwerpunkt dieser Jahre darstellen. Sie ist längst nicht in trockenen Tüchern und erweckt auch manchmal den Eindruck, einem Notstand nahe zu sein. In diesem Sommer kam der Sportstättennotstand dazu. Und das sind nur einige Beispiele.
Die Energie und die Mittel für die Extraportion Klimaschutz müssen irgendwo herkommen. Woher genau, sollte geklärt sein, bevor der Klimanotstand ausgerufen wird.