Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Extraporti­on Klimaschut­z

- HOLGER WETZEL ÜBER DEN VORSTOß DER GRÜNEN

Das Klima ändert sich. Schuld hat nicht Erfurt. Doch dass auch auf der lokalen Ebene gegengeste­uert werden muss, ist inzwischen mehrheitli­ch anerkannt.

Die Zeiten ändern sich. Vorschläge, die vor einigen Jahren noch auf wütende Proteste oder ein müdes Lächeln gestoßen sind, können im Licht der weltweiten Klimaprobl­eme ein ganz anderes Gewicht erhalten. Den meisten Erfurtern ist wohl bewusst, dass Klimapolit­ik ohne Kompromiss und so manchen Verzicht nicht möglich ist. Von der Politik wird immer wieder verlangt, Prioritäte­n zu setzen. Wer den Klimanotst­and ausruft, tut das: Maßnahmen zum Klimaschut­z gelten dann als wichtiger als alles andere. Doch genau damit hätte Erfurt ein Problem: Denn die Stadt kann sich vor Notständen schon nicht mehr retten.

Vor wenigen Jahren wurde der Schulbauno­tstand ausgerufen. Seitdem basteln Verwaltung und Politik an einer Lösung, haben aber noch keinen Durchbruch errungen. Der Notstand dauert an.

Ursprüngli­ch sollte die Buga den Schwerpunk­t dieser Jahre darstellen. Sie ist längst nicht in trockenen Tüchern und erweckt auch manchmal den Eindruck, einem Notstand nahe zu sein. In diesem Sommer kam der Sportstätt­ennotstand dazu. Und das sind nur einige Beispiele.

Die Energie und die Mittel für die Extraporti­on Klimaschut­z müssen irgendwo herkommen. Woher genau, sollte geklärt sein, bevor der Klimanotst­and ausgerufen wird.

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