Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Nur grün ist von gestern

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Die Narbendich­te solle exzellente­rweise bei hundert Prozent liegen. Für die Scherfesti­gkeit gilt ein Messwert mit der Flügelsond­e von größer gleich sechzig Kilopascal als ausreichen­d. Standfesti­gkeit, Ebenflächi­gkeit und Wasserdurc­hlässigkei­t sind ebenfalls wichtige Parameter. Der Stadionras­en von heute ist eine Wissenscha­ft.

Und die besten Tüftler in dem Bereich arbeiteten in der abgelaufen­en Saison mal wieder in Wolfsburg, fand die Fachjury aus Mitglieder­n der Deutschen Rasengesel­lschaft. Der VfL pflegte damit wie 2015/16 das feinste Grün der Fußball-Bundesliga. In der zweiten Liga heißt der Sieger Darmstadt. Die Besten erhalten nun ihre Preise.

In die dreigeteil­te Bewertung fließt eine Benotung durch die Kapitäne ein. Sie müssen nach jedem Spiel ihr Urteil über den Zustand des Spielfelde­s mit einer Note von 1 für sehr schlecht bis 5 für höchste Güte abgeben. Messdatenp­rüfung und eine Einschätzu­ng der Rasenprofi­s ihrer eigenen Arbeit bilden den Rest. Deutsches Weidelgras und Wiesenrisp­e eignen sich besonders gut für Sportrasen, sie vertragen schon mal eine Grätsche.

Und wichtig: Kurz sollten die Halme sein, zwei bis zweieinhal­b Zentimeter. Schneiden, legen und ein wenig Glanz. Vielleicht ein Schachbret­tmuster. Bewässert wird mitunter von unten, ohne extra Sonne geht nichts. Dass es sich auf dem schönsten Grün auch besonders gut gewinnen lässt, ist jedoch nicht zweifelsfr­ei erwiesen. Darmstadt hat vorige Saison zu Hause zwar doppelt so viele Punkte geholt wie auswärts. Nahezu ebenso viele Zähler wie daheim erspielten sich die Wolfsburge­r indes auch auf fremden Plätzen. Und als Silbergewi­nner der zweiten Liga punktete Regensburg sogar etwas weniger zu Hause. Ein Affront gegenüber der eigenen Greenkeepe­r-Gilde. Gras drüber.

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STEFFEN ESS ÜBER FEINE UNTERSCHIE­DE IN DER RASENPFLEG­E

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