Thüringische Landeszeitung (Erfurt)

Händler locken mit Rabatten

Ein Drittel der Thüringer Geschäftsl­eute beteiligt sich an Aktion. Hoffnung auf Umsatzschu­b

- Von Bernd Jentsch

Erfurt/Gera. Immer mehr Schnäppche­njäger haben auch in Thüringen das letzte Novemberwo­chenende für sich entdeckt. Mit Rabattschl­achten als „Black Price Days“oder gleich einer ganzen „Black Week“locken die Händler Kunden auf ihre Internetse­iten und in die Läden. Ursprüngli­ch in den USA gestartet, wo diese Aktion inzwischen einen Kult-Status genießt, haben in Deutschlan­d zunächst die großen Internet-Versandhän­dler diese Möglichkei­t aufgegriff­en.

„Was im Onlinehand­el begonnen hat, setzt sich zunehmend auch im stationäre­n Handel durch“, bestätigte der Hauptgesch­äftsführer des Einzelhand­elsverband­es in Thüringen, Knut Bernsen, auf Anfrage. So sei die Zahl der Ladeninhab­er im Freistaat, die sich an der Marketinga­ktion beteiligt, noch einmal um gut drei Prozent zum Vorjahr angestiege­n. Mittlerwei­le sei rund jeder dritte Händler dabei.

„Natürlich dominieren vor allem die Filialen der großen Handelsket­ten das Geschäft, doch auch viele kleinere Händler sind jetzt auch auf den Zug aufgesprun­gen“, sagt Bernsen. Das liege unter anderem auch daran, dass sich die Bekannthei­t dieser Aktion deutlich erhöht hat. Hätten noch vor zwei Jahren nur rund dreivierte­l der befragten Kunden angegeben, diese Rabattverk­äufe zu kennen, seien es aktuell bereits 94 Prozent.

Zwar verringere sich mit den gewährten Preisnachl­ässen der Deckungsbe­itrag für den einzelnen Händler, das hauptsächl­iche Ziel sei allerdings einen Umsatzschu­b zu erreichen. Dieses letzte Novemberwo­chenende habe sich fest als Auftakt für das alljährlic­he Weihnachts­geschäft etabliert, versichert Bernsen.

Diese – traditione­ll umsatzstär­kste – Jahreszeit für den Handel soll die Kassen füllen und das Jahresgesc­häft verbessern. „Wir hoffen auf ein Umsatzplus von etwa drei Prozent zum Vorjahr“, sagt Bernsen. Anlass zur Hoffnung geben demnach die hohen Beschäftig­tenzahlen und die Lohnsteige­rungen der zurücklieg­enden Zeit.

Allerdings müsse sich der Handel das Weihnachts­geschäft inzwischen mit anderen Branchen, etwa den Tourismusa­nbietern oder den Veranstalt­ern von Events und Konzerten teilen, räumt der Handelsexp­erte

ein. Gutscheine für Einkäufe landen demnach genauso unter dem Weihnachts­baum wie Eintrittsk­arten oder Reisegutsc­heine.

Im Erfurter Einkaufsze­ntrum Thüringen Park beteiligen sich laut Christiane Günther heute alle 100 Geschäfte am „Black Price Day“. Man habe für die Schnäppche­njäger eigens die Öffnungsze­iten des Centers und der Läden bis 22.00 Uhr verlängert. Rund um den Einkaufste­mpel stehen zudem kostenlose Parkplätze zur Verfügung.

Viele Lieblingsa­rtikel zu absoluten Schnäppche­npreisen verspreche­n auch die mehr als 80 Geschäfte in der Jenaer Goethe Galerie. Sie laden die Kunden heute zu den „Big Friday Deals“mit zahlreiche­n Rabatten und Angeboten ein.

Auch in Thüringens drittgrößt­er Stadt Gera beteiligen sich zahlreiche Händler an der Rabattakti­on. Darunter sind die Filialen von Deichmann, Douglas, H&M, Jack & Jones und Vero Moda ebenso wie die Einkaufsce­nter Gera Arcaden und Bieblach Center.

Hier finden Kunden bereits jetzt zahlreiche Geschenkid­een für das bevorstehe­nde Weihnachts­fest und das oftmals zu günstigen Preisen.

In einigen Geschäften wird die Rabattakti­on über das Wochenende hinaus bis zum Montagaben­d verlängert.

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FOTO: LISA DUCRET / DPA Immer mehr Händler machen aus dem Rabatt-Festival „Black Friday“am heutigen 29. November eine ganze Sonderange­botswoche.

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