Thüringische Landeszeitung (Erfurt)
Ilmenauer Universität will mehr Transfer in Wirtschaft
Die Verbindung zu Thüringens größtem Gewerbegebiet „Erfurter Kreuz“soll gestärkt werden
Ilm-Kreis. Die Technische Universität will ihre Rolle bei der Übertragung von Forschungsergebnissen in den Anwenderbereich ausbauen, das unternehmerische Denken von Studierenden stärken und damit auch die Zahl der Firmengründungen erhöhen helfen.
Zu diesem Thema kamen am Mittwoch Professoren, Unternehmer
und Lokalpolitiker beim Transfertag ins Gespräch. Neben Forschung und Lehre sei der Transfer die dritte wichtige Aufgabe einer Universität, betonten Redner. Eine Untersuchung bescheinigte der Ilmenauer Bildungseinrichtung eine fehlende Strategie auf diesem Gebiet. Dabei sind die Ausgangsbedingungen gut: Mit der Universität und ihren vier An-Instituten, drei Fraunhofer-Instituten sei eine „gemeinsame
Power vorhanden, „aus der sich noch viel mehr machen lässt“, sagte der Prorektor für Wissenschaft und Forschung, Kai-Uwe Sattler. Dafür wolle man die Kommunikation verbessern und auch erfahren, was Unternehmer von der Universität erwarten.
Rektor Peter Scharff warb für den Blick nach vorn. Eine rückwärtsgewandte Entwicklung bringe die Region nicht voran. Die Chance, den technischen Fortschritt mitzugestalten, sei nie so groß gewesen wie derzeit, erklärte er. Für den Beigeordneten des Ilm-Kreises, Kay Tischer (SPD), ist es an der Zeit, den Transfer auf der Achse Uni Ilmenau und Erfurter Kreuz auszubauen. „Wir haben keine Bodenschätze, sondern nur das zwischen unseren Ohren“, sagte er.
Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß (parteilos) erinnerte an die vielen Ausgründungen aus der Ilmenauer Universität, die heute zum Teil als geheime Gewinner auf ihrem Gebiet Weltmarktführer sind. Diese Firmen seien „das Grundgerüst der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit“in der Region. Schultheiß begrüßte das Vorhaben, das studentische Bewusstsein dahingehend zu erweitern, dass nach dem Studium auch ein eigenes Unternehmen in Frage komme.